Was du zum 29. Februar wissen musst
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Schaltjahr 2024
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Was du zum 29. Februar wissen musst

29.02.2024 05:57 - update 29.02.2024 09:23

Baseljetzt

In diesem Jahr haben wir ein Schaltjahr. Doch was genau bedeutet das eigentlich? Und wann feiern Schaltjahr-Babys Geburtstag? Einige faszinierende Fakten zum heutigen Tag – ein Datum, das es nur alle vier Jahre gibt.

Wofür braucht es Schaltjahre?

Ein Jahr entspricht der Zeit, die die Erde braucht, um die Sonne einmal zu umkreisen. Das Problem: Die Erde braucht dafür nicht exakt 365 Tage, sondern etwa 365,25 Tage. Jedes Nicht-Schaltjahr ist also um einen Vierteltag zu kurz. Das summiert sich: Nach vier Jahren hat sich die Erde ein ganzes Mal zu viel um ihre eigene Achse gedreht. Um dies auszugleichen, wird jeweils ein Tag zwischengeschaltet.

Wann feiern Leute in Nicht-Schaltjahren Geburtstag, wenn sie am 29. Februar zur Welt kommen?

Am 1. März. Und ja, das ist gesetzlich so geregelt. Denn einige Geburtstage spielen rechtlich gesehen eine grosse Rolle, etwa um den Zeitpunkt zu bestimmen, ab dem man ein Auto fahren darf. Im Schweizerischen Zivilgesetzbuch steht: «Volljährig ist, wer das 18. Lebensjahr zurückgelegt hat». Personen, die am 29. Februar zur Welt kamen, haben am 28. Februar ihr 18. Lebensjahr noch nicht vollständig zurückgelegt – zählen also erst ab dem 1. März als volljährig.

Am 29. Februar selbst kann übrigens niemand seinen 18. Geburtstag feiern. 18 Jahre nach einem Schaltjahr ist nicht wieder ein Schaltjahr.

Viele Menschen betrifft das in der Schweiz allerdings nicht. Am letzten 29. Februar, im Jahr 2020, kamen gerade einmal 197 Babys zur Welt, wie Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigen. In den letzten 50 Jahren wurden in der Schweiz 2335 Kinder an einem 29. Februar geboren.

Was würde passieren, wenn es keine Schaltjahre gäbe?

Die Kalendertage würden sich im Vergleich zur tatsächlichen Jahreszeit allmählich verschieben. Nach vier Jahren würde der Kalender der tatsächlichen Jahreszeit etwa um einen Tag hinterherhinken, nach acht Jahren um rund zwei Tage. Wird das nicht ausgeglichen, geht es einfach so weiter. Nach ein paar hundert Jahren wäre dann an Weihnachten plötzlich Sommer und im Juli Winter.

Reicht das Hinzufügen von 24 Stunden alle vier Jahre, um Sonnen- und Kalenderjahr einander anzugleichen?

Nein. Denn für die Umrundung der Sonne braucht die Erde zwar gerundet 365,25 Tage – exakt sind es aber 365,242190 Tage, oder 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 56 Sekunden. Auch mit den Schaltjahren liegt man also jährlich immer noch elf Minuten und vier Sekunden daneben. Mit der Zeit würde sich auch dieser kleine Unterschied zu einer Verschiebung der Jahreszeiten im Kalender anhäufen.

Aus diesem Grund wird das Ganze viel komplizierter: Einige Schaltjahre müssen weggelassen werden – es ist also nicht ganz jedes vierte Jahr ein Schaltjahr. Die Regel besagt, dass ein Schaltjahr übersprungen wird, wenn die Jahreszahl durch 100, nicht aber durch 400 teilbar ist. Das Jahr 2000 war zum Beispiel ein Schaltjahr, aber die Jahre 1700, 1800 und 1900 waren es nicht. Das nächste Mal, dass ein Schaltjahr übersprungen wird, ist das Jahr 2100.

Ganz genau geht es aber trotzdem nicht auf, oder?

Nein, auch mit all diesen Ausnahmeregeln stimmt der Kalender nicht ganz exakt mit der Umrundung der Erde um die Sonne überein. Der Fehler ist aber gering: Es dauert über 3000 Jahre, bis man einen Tag daneben ist.

Wäre es nicht einfacher, ein Jahr exakt 365,242190 Tage dauern zu lassen?

Es ist leider nicht möglich, einfach am Ende jedes Jahres 5 Stunden, 48 Minuten und 56 Sekunden hinzuzufügen. Dann würden sich Tag und Nacht verschieben.

Hier liegt nämlich das grosse Problem: Der Tag- und Nachtzyklus hat nichts mit dem jährlichen Zyklus zu tun. Tag und Nacht werden durch die Rotation der Erde um ihre eigene Achse verursacht. Befindet man sich auf dem Teil der Erde, der gerade der Sonne zugewandt ist, ist Tag. Diese Drehung der Erde um die eigene Achse funktioniert unabhängig von der Drehung der Erde um die Sonne. (sda/lef)

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