Was war denn da los? Sieben Prozent leere Wahlzettel bei Markus Eigenmanns Wahlsieg
Maximilian Karl Fankhauser
Markus Eigenmann (FDP) ist neuer Baselbieter Regierungsrat. Auffällig bei seiner Wahl waren die vielen leer gebliebenen Wahlzettel. Eine Ursachensuche.
Normalerweise bleibt nur rund ein Prozent der Wahlzettel im Baselbiet leer. Beim Duell um den Regierungsratssitz zwischen Markus Eigenmann und Sabine Bucher sind es gleich deren 7,6 Prozent. Ein ausserordentlich hoher Anteil. Bei 64’141 gültigen Wahlzetteln bedeutet das, dass 4’875 leer geblieben sind.
Wähler von Polparteien nicht abgeholt
Eigenmann selbst erklärt sich das Phänomen folgendermassen: «Wir (er und Sabine Bucher: Anm. d. Red.) sind mit unseren Positionen in diesem Wahlkampf eher ein wenig rechts und links von der Mitte gewesen.» Wer also eher Fan davon sei, Polparteien zu wählen und sich somit klar für links oder rechts zu entscheiden, sei vielleicht zurückhaltend gewesen, überhaupt eine Stimme abzugeben in dieser Situation, weil es zwei Kandidaturen gewesen seien, die recht weit von gewissen politischen Haltungen entfernt gewesen sind.
Alessandra Paone, Co-Leiterin von Online Reports, sieht das ähnlich. «Zum Teil konnte man sie gar nicht unterscheiden, beim Bildungsdossier sowieso nicht.» Eigenmann würde eher in der Mitte der FDP politisieren, Bucher befinde sich eher am rechten Rand der GLP. «Bei der Juso hat man ja offen gewusst, dass sie Sabine Bucher nicht unterstützen», sagt Paone. Aber es habe sicher auch bei der SP einige gegeben, die trotz zugesagter Unterstützung einen leeren Wahlzettel in die Urne gelegt hätten.
Auch auf der bürgerlichen Seite habe es Protestwähler:innen gegeben. «Die SVP hat zwar im zweiten Wahlgang mobilisiert, aber auch dort hat es sicherlich einige Personen gegeben, die Markus Eigenmann nicht gewählt haben.»
Das sieht auch BaZ-Politikjournalist Benjamin Wirth so: «Diesen rund sieben Prozent sind wahrscheinlich viele SVP-Wähler:innen zuzuordnen, die nach dem ersten Wahlgang gesagt haben: Nein, ich will Markus Eigenmann nicht wählen.»
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