Wasserknappheit kann Frieden weltweit bedrohen
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Unesco
International

Wasserknappheit kann Frieden weltweit bedrohen

22.03.2024 08:35 - update 22.03.2024 09:08

Baseljetzt

Die zunehmende Wasserknappheit kann nach Ansicht der Uno-Kulturorganisation Unesco Konflikte auf der ganzen Welt anfachen.

«Wenn wir den Frieden bewahren wollen, müssen wir nicht nur schnell handeln, um die Wasserressourcen zu schützen, sondern auch, um die regionale und globale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu stärken», sagte die Generaldirektorin der Unesco, Audrey Azoulay, am Freitag anlässlich der Veröffentlichung des jährlichen Wasserberichts der Organisation.

Demnach leidet etwa die Hälfte der Weltbevölkerung derzeit zumindest saisonal unter schwerer Wasserknappheit. Mehr als zwei Milliarden Menschen leben demnach ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser und 3,5 Milliarden Menschen können keine sauberen Sanitäreinrichtungen benutzen. Einem Uno-Ziel zufolge sollen diese Missstände bis 2030 beseitigt werden – das kann voraussichtlich aber nicht erreicht werden.

Süsswasserverbrauch steigt um ein Prozent jährlich

Der weltweite Süsswasserverbrauch steigt den Angaben zufolge jährlich um ein Prozent. Grund dafür seien etwa Änderungen bei der Ernährung, hiess es. Auch wenn knapp 70 Prozent des aus dem natürlichen Kreislauf entnommenen Süsswassers auf die Landwirtschaft entfalle, seien für den Anstieg des Wasserbedarfs vor allem die Industrie (20 Prozent) und die Haushalte (10 Prozent) verantwortlich.

Diese Wasserknappheit hat nach Ansicht der Unesco das Potenzial, Konflikte anzufachen. Zum Beispiel habe die Entwässerung von Sumpfgebieten in der Sahelzone in Afrika – etwa durch schlecht durchdachte Wassererschliessungsprojekte – zu Streitigkeiten über den Zugang zu Wasser und fruchtbarem Land geführt. Daher empfehle die Unesco mehr Zusammenarbeit bei der grenzüberschreitenden Wassernutzung.

Der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen wird jährlich von der Unesco und deren World Water Assessment Programme für Uno-Water erstellt. (sda/lab)

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22.03.2024 10:20

mil1977

Das Thema Wasser wird in den nächsten Jahren noch viel mehr Raum einnehmen. Die ersten Kriege um Trinkwasser gibt es schon, das wird früher oder später auch in Europa stattfinden, inklusive dem Kampf um andere Ressourcen.
Aber viele Menschen wird das alles nicht mehr interessieren. Denn viele haben sich genau wegen dieser deutlich absehbaren Entwicklungen gegen eigene Kinder entschieden. Alles andere ist nämlich unverantwortlich.

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