
Wegen eines Scherzes: Sängerin Gülsen muss ins Gefängnis
Baseljetzt
Die türkische Popsängerin Gülsen hat auf einem Konzert vor rund vier Monaten einen Witz über religiöse Schulen gemacht. Jetzt wurde die 46-Jährige zu einer Haftstrafe verurteilt.
Die türkische Popsängerin Gülsen ist wegen umstrittener Aussagen in Zusammenhang mit religiösen Einrichtungen zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
Eine Gericht verhängte am Mittwoch zehn Monate Gefängnis gegen die 46-Jährige, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Die Strafe wurde demnach zur Bewährung ausgesetzt.
Die Vorwürfe stehen in Zusammenhang mit Äusserungen auf einem Konzert im April 2022. Dort hatte die Sängerin gesagt, die «Perversität» eines Bandkollegen sei auf dessen Zeit an einer Imam-Hatip-Schule zurückzuführen – Gülsen argumentierte, sie habe nur gescherzt. Imam-Hatip-Schulen sind staatliche Bildungseinrichtungen, die einen Schwerpunkt auf religiöse Ausbildung legen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan etwa war Schüler einer solchen Schule.
Der Anwalt der Sängerin kündigte Berichten zufolge an, Einspruch gegen das Urteil erheben zu wollen. (sda/lef)
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise