Wegen Flugzeugabsturz: Ausreiseverbot für Jeju-Air-Chef
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Wegen Flugzeugabsturz: Ausreiseverbot für Jeju-Air-Chef

02.01.2025 11:29 - update 02.01.2025 11:58

Baseljetzt

Vergangenen Sonntag ist eine Maschine der südkoreanischen Billigairline in Muan abgestürzt. Aufgrund der anhaltenden Untersuchungen des Vorfalls darf der CEO Fluggesellschaft das Land aktuell nicht verlassen.

Nach dem Unfall, bei dem 179 Menschen ums Leben gekommen sind, hat das Untersuchungsteam der Polizei gegen zwei Personen ein Ausreiseverbot verhängt. Einer davon ist Airline-Chef Kim E Bae, der laut den Behörden ein wichtiger Zeuge ist.

Ausserdem wurde der Hauptsitz von Jeju Air in Seoul und der Flughafen in Muan untersucht. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung der Beamten berichtete, lagen dem Durchsuchungsbefehl demnach Vorwürfe fahrlässigen Handelns mit Todesfolge zugrunde.

Während Polizisten, Soldaten und Ermittler die Absturzstelle sichteten, wurden unweit des Geschehens Gebetszeremonien abgehalten.

Nur zwei Überlebende

Die aus Thailand kommende Boeing 737-800 war beim Versuch einer «Bauchlandung» ohne ausgefahrenes Fahrwerk von der Landebahn abgekommen, gegen eine Mauer geprallt und in Flammen aufgegangen. Ungeklärt ist, wie der Vogelschlag mit der Fehlfunktion des Fahrwerks zusammenhängen könnte.

Dabei verloren 179 der 181 Insassen ihr Leben: Zwei Besatzungsmitglieder konnten aus dem Wrack geborgen werden. Es handelt sich dabei um das schlimmste Flugzeugunglück in Südkorea.

Alles schlimmer wegen Mauer?

Als Ursache wird von den Behörden derzeit ein Vogelschlag, vor dem der Tower in Muan kurz zuvor noch gewarnt hatte, sowie widrige Wetterbedingungen vermutet. Die Regierung kündigte eine «umfassende Prüfung» aller Boeing-Maschinen des Typs 737-800 im Land an.

Derzeit ermitteln neben koreanischen Experten auch Vertreter einer US-Behörde und des US-Flugzeugbauers Boeing am Unfallort. Zudem geriet die Mauer am Ende der Landebahn in den Fokus: Nach Ansicht einiger Experten wäre diese Betonkonstruktion um das Antennensystem, das Piloten bei der Landung unterstützt, nicht notwendig gewesen und habe das Ausmass der Katastrophe womöglich noch verschlimmert. (sda/mro)

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