Der Grosse Rat Basel-Stadt hat weitere 7,5 Millionen Franken für die St. Jakobshalle bewilligt. Das Geld ist für 23 dringliche Modernisierungsmassnahmen bestimmt.

Mit 68 zu 5 Stimmen bei 19 Enthaltungen genehmigte der Grosse Rat am Mittwoch den vom Regierungsrat beantragten Betrag. Die Fraktionen SP, LDP, FDP, Mitte/EVP und GLP stellten sich hinter die Ausgabe, wenn auch teilweise mit Vorbehalten. Die SVP enthielt sich.

Das GAB beantragte eine Zurückweisung. «Nach zahlreichen Pleiten und Pannen bleibt die St. Jakobshalle ein Flickwerk», sagte GAB-Grossrätin Tonja Zürcher. Es sei daher Zeit, grundsätzlich über die Bücher zu gehen. Ihr Rückweisungsantrag wurde 65 Nein gegen 19 Ja bei 8 Enthaltungen abgelehnt.

Kritische Töne zur Vorgeschichte der Hallensanierung waren aber auch in anderen Fraktionen zu vernehmen. «Wir sind nicht bereit, jedem Debakel kopfnickend zuzustimmen», begründete Pascal Messerli (SVP) die Enthaltung seiner Fraktion.

Die FDP-Fraktion unterstütze die Ausgabe «stirnrunzelnd», sagte Fraktionssprecher Andreas Zappalà. Auch aus den Fraktionen SP, Mitte-EVP und GLP gab es kritisch Töne zur Vorgeschichte der Hallensanierung. Dennoch folgten sie der Regierung. «Wir brauchen eine Halleninfrastruktur in einer Grossregion wie Basel», sagte Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP).

Halle soll barrierefrei werden

Mit dem Betrag von 7,5 Millionen Franken soll die Dachlast der Halle erhöht werden. Damit sollen auch schwere Lautsprecher, Videowände und Dekorationen temporär installiert werden können.

Insgesamt ist das Geld für 23 dringliche Massnahmen an der St. Jakobshalle bestimmt. So sollen auch die Aussenbeleuchtung und der barrierefreie Zugang optimiert werden. So ist derzeit die Halle für Menschen mit Beeinträchtigung nur eingeschränkt zugänglich, etwa mit einem Warenlift.

Die Mehrzweckhalle wurde im Jahr 2018 umgebaut. Der Kantons hat seit 2011 für Sanierungs- und Modernisierungsmassnahmen in der St. Jakobshalle gut 133 Millionen Franken investiert. Darin sind nebst dem Umbau auch mehrere Nachrüstungen inbegriffen. Zum Beispiel wurde beim Brandschutz für 8,7 Millionen Franken nachgebessert, wie dies die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung verlangt hatte. Wegen mangelhaftem Brandschutzes wurde im Jahr 2019 gar ein Konzert kurzfristig abgesagt.

Die Joggelihalle befindet sich auf Boden der Baselbieter Gemeinde Münchenstein steht, Besitzer und Betreiber ist der Kanton Basel-Stadt. Sie wird unter anderem für Sportanlässe wie die Swiss Indoors Basel sowie für kulturelle Veranstaltungen und Generalversammlungen genutzt. (sda/jwe)