Weitere Durchsuchung bei RAF-Fahndung in Berlin
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Weitere Durchsuchung bei RAF-Fahndung in Berlin

04.03.2024 07:20 - update 04.03.2024 10:05

Baseljetzt

Bei einer Fahndung nach zwei ehemaligen RAF-Terroristen hat die Deutsche Polizei eine weitere Wohnung in Berlin durchsucht.

Die Massnahme am Sonntagabend im Stadtteil Friedrichshain stehe in Verbindung mit der Suche nach Ernst-Volker Staub (69) und Burkhard Garweg (55), sagte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamts Niedersachsen der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.

Mehr Details nannte die Sprecherin auf Nachfrage zunächst nicht. Die Massnahme in der Grünberger Strasse laufe noch, sagte sie gegen 21.30 Uhr. Auf der Strasse standen vermummte Zivilpolizisten und ein Panzerfahrzeug, die später zum Grossteil abzogen, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Mehrere Dutzend Schaulustige versammelten sich auf der Strasse, um die Vorgänge zu verfolgen. Der Eingangstür wurde von uniformierten Polizisten bewacht.

Nur rund zwei Kilometer entfernt hatte die Polizei bei der RAF-Fahndung am Sonntagmorgen bereits Teile eines links-alternativen Bauwagengeländes durchsucht. Ein Bauwagen-Container – laut niedersächsischem LKA eine mutmassliche Unterkunft von Garweg – wurde beschlagnahmt und sollte abtransportiert und kriminaltechnisch untersucht werden.

Daniela Klette festgenommen

Erst vor wenigen Tage war ebenfalls in Berlin die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette festgenommen worden. Staub und Garweg waren wie Klette (65) vor über 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der dritten Generation der früheren linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an.

Die RAF war über Jahrzehnte der Inbegriff von Terror und Mord in Deutschland. 1998 erklärte sie sich für aufgelöst. In der aktiven Terror-Zeit der dritten Generation wurden der damalige Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (1989) und Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder (1991) ermordet.

Gegen Klette, Staub und Garweg bestehen Haftbefehle wegen des Verdachts der Beteiligung an Terroranschlägen. Sie wurden beziehungsweise werden auch wegen mehrerer Raubüberfälle gesucht. Zwischen 1999 und 2016 sollen sie Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben. Ihnen wird auch versuchter Mord vorgeworfen, weil dabei geschossen wurde. (sda/lab)

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