Wenn technische Hilfsmittel zu einer Serie werden
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Wenn technische Hilfsmittel zu einer Serie werden

08.04.2024 12:49

Baseljetzt

Die von SRF produzierte Serie «Mindblow» wird mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Deepfake produziert. Und nimmt das Publikum auf eine kleine Reise durch die Schweizer Castinggeschichte mit.

«Mindblow» heisst eine neue sechsteilige Serie von Schweizer Fernsehen SRF. In der Hauptrolle wird der Schweizer Schauspieler Dimitri Stapfer zu sehen sein – heute und vor zwanzig Jahren. Dafür arbeitet das Team um Regisseur Eric Andrae mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Deep Fake.

Im Zentrum von «Mindblow» stehe die Frage, ob man seine Vergangenheit ändern wolle, um sein gegenwärtiges Leben zu optimieren, hiess es in einer SRF-Mitteilung von Montag. Genau diese Chance erhält Markus (Dimitri Stapfer) zu seinem vierzigsten Geburtstag. Per SMS kann er sein jüngeres Ich kontaktieren, um einen Patzer, den er vor zwanzig Jahren begangen hat, zu korrigieren.

Jüngeres Publikum soll angesprochen werden

Denn im Jahr 2003 war er für seine Schwester Eva (Helen Wills) beim «Musicstar»-Casting eingesprungen. Der Auftritt war total misslungen, weil er aus Nervosität eine Beruhigungstablette geschluckt hatte. Nun sieht Markus die Chance, doch noch zum Star zu werden. Er hütet sich davor, die Tablette zu schlucken und löst damit eine Kettenreaktion aus.

Die Serie, mit der SRF besonders ein jüngeres Publikum ansprechen möchte, nimmt ihre Zuschauerinnen und Zuschauer mit in die Nullerjahre, in die Zeit von Castingshows wie «Musicstar». Entsprechend haben Stars wie Baschi, Nina Havel oder Chris von Rohr ihre Gastauftritte.

Herausfordernde Verjüngung

Technisch sei die Rückkehr in die Vergangenheit eine Herausforderung gewesen, lässt sich Baptiste Planche, Leiter Fiktion bei SRF, zitieren. Dieses sogenannte De-Aging, das Verjüngen, fand einerseits beim Dreh selbst mit entsprechenden Kostümen und Make-Up statt. Vor allem aber sei Hauptdarsteller Dimitri Stapfer in der Post-Produktion mithilfe KI-gestützter Bildbearbeitung verjüngt worden.

Noch radikaler sind die Macher von «Mindblow» mit Baschi verfahren. Sein Gesicht wurde aus alten TV-Aufnahmen auf den Körper eines jungen Schauspielers von heute montiert. Dafür wurde Deep-Fake-Technologie genutzt. Baschi sei der erste Schweizer Prominente, «dessen Gesicht als Deep-Fake in einer Serie benutzt wird – natürlich mit seinem Einverständnis», so Planche.

Die Serie «Mindblow» ist eine Mischung aus Science-Fiction, Drama und Humor. Neben Stapfer und Wills sind Kay Kysela, Sylvie Marinković und Palma Ada das Hauptensemble. Die sechs Folgen sind von 21. bis 23. April jeweils in Doppelfolgen auf SRF1 zu sehen oder auf der Plattform Play Suisse abrufbar. (sda/maf)

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