Wie schlagen sich die Presskübel im Alltag?
©Bild: Michel Schultheiss
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Basel-Stadt

Wie schlagen sich die Presskübel im Alltag?

14.03.2023 18:06 - update 15.03.2023 06:57
Michel Schultheiss

Michel Schultheiss

Zurzeit stehen in Basel 160 Solarpressabfallkübel. Am Mittwoch entscheidet der Grosse Rat, ob sämtliche Kübel umgerüstet werden. Was aber bringen sie? Ein Stadtreinigungs-Mitarbeiter erzählt.

Hasan Kasisari manövriert den Müllabfuhrwagen durch den Haltestellendschungel des Bahnhof SBB. Gleichzeitig sieht er auf dem Display, was es zu tun gibt: Auf dem Tablet gleich beim Steuerrad wird der Füllstand eines jeden Solarpresskübels angezeigt.

Die Digitalisierung hat also längst auch die Abfallentsorgung erreicht. Wobei: die Angabe hat noch gewisse Kinderkrankheiten. So stimmen die Anzeigen zum Füllstand zwar im Computer, doch nicht immer auf dem Kübel selbst, wie Dominik Egli, Leiter Stadtreinigung, gegenüber Baseljetzt bestätigt.

Trotzdem sieht Kasisari, der schon seit 24 Jahren bei der Stadtreinigung arbeitet, Vorteile gegenüber den früheren Kübeln; Der Abfall wird kompakt zusammengepresst. Mit seinem Kollegen Daniel Kobas, der erst seit zwei Monaten bei der Stadtreinigung arbeitet, ist er diese Woche mit der Leerungstour an der Reihe. Diese beginnt stets beim Bahnhof.

Nach wenigen Sekunden wieder einsatzbereit

Im Sommer sei eine solche Tour einiges intensiver, sagt Kasisari. Dann sammle sich viel mehr Abfall in den Kübeln an. Am heutigen grauen Märztag halte sich die Müllmenge im normalen Bereich. Bereits wenige Sekunden nach der Leerung blinkt der Solarpresskübel grün auf und ist wieder betriebsbereit.

Nicht immer klappt das: Hasen Kasisari macht auf dem Centralbahnplatz einen Kübel aus, auf dem in oranger Farbe die Anzeige «Service» aufblinkt. «Ich muss das melden, damit der Mechaniker das repariert», gibt er zu Protokoll. Häufig kämen solche Pannen nicht vor, doch hin und wieder schon.

Uvek will keine Solarkübel in der Innenstadt

Wie Egli erklärt, zahle sich der Vorteil der Solarkübel erst dann aus, wenn «flächendeckend bedarfsorientiert» geleert werden könne – also dann, wenn die ganze Stadt mit solchen Entsorgungsmöglichkeiten bestückt ist. Dann könne man anhand der Daten die Entwicklungen der Füllstände prognostizieren und die Kübel nur noch dann anfahren, wenn das so angezeigt wird.

Über die Beschaffung von 940 Solarkübeln entscheidet der Grosse Rat voraussichtlich am Mittwoch. Die Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (Uvek) beantragt dem Parlament, nur 823 Kübel zu beschaffen. Sie schlägt vor, in der Innenstadt darauf zu verzichten.

Falls der Grosse Rat der Uvek folgt, werde die Stadtreinigung in der Innenstadt wieder die Container anstelle der 240-Liter-Kübel hinstellen, wie Dominik Egli sagt. An den Orten mit den 120-Liter-Kübel werde man wieder die runden Abfalleimer montieren. «Dann bewirtschaften wir diese wie gewohnt, fahren drei- bis viermal vorbei. Das ist mehr Aufwand, aber das lässt sich problemlos erledigen», so der Leiter der Stadtreinigung.

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