Wildwuchs-Festival will noch mehr Inklusion
Baseljetzt
Das Basler Wildwuchs-Festival erweitert mit Theater, Tanz und Musik seine Bandbreite von Inklusion und Diversität. Es geht vom 25. Mai bis 4. Juni über die Bühne.
Das Festival in der Kaserne Basel und im Theater Roxy in Birsfelden soll Künstler:innen eine Plattform bieten, die an den Rändern der Gesellschaft positioniert sind.
Bei seiner Gründung 2001 verstand sich Wildwuchs als Festival, das Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen Auftrittsmöglichkeiten eröffnete. Das Spektrum der Beeinträchtigung wurde seither sukzessive erweitert auf Menschen, die in Mitteleuropa an den Rändern der Gesellschaft leben, namentlich etwa auf Asylbewerberinnen und -bewerber.
2023 hat ein neues zweiköpfiges Leiterinnen-Duo das Zepter übernommen. Dieses verortet das Festival explizit «in der Ungleichheitsgesellschaft». Das künstlerische Konzept von Wildwuchs denke Diskriminierungsstrukturen übergreifend und setze auf Mehrperspektivität, heisst es im Selbstbeschrieb, in dem Begriffe wie Behinderung oder Beeinträchtigung nicht mehr zu finden sind.
Belgische Zwillingsbrüder
Aber Künstlerinnen und Künstler aus diesem Bereich haben ihre Auftritte. So zum Beispiel im Pas-de-deux der belgischen Zwillingsbrüder Guillaume und Clément Papachristou. Guillaume wurde mit einer Zerebralparese geboren, sein Bruder Clément nicht. Oder im Flamenco-Duett Bailes Extraños unter anderem mit einer Tänzerin im Rollstuhl und ihrem nichtbehinderten Partner.
Daneben sind mehrere Produktionen im Programm, die sich unter anderem mit Betroffenen auf künstlerische Art mit den Themen Asyl und Migration auseinandersetzen. Oder wie beim Beispiel des Projekts «sweet & sour» der Gruppe Dalang & Co., die über ein Puppenspiel das Schicksal von Sexarbeiterinnen in Lateinamerika thematisiert.
Das Festival Wildwuchs rundet sein Programm mit verschiedenen Gesprächsrunden, Workshops und einer Reihe von Videokunst-Arbeiten ab. (sda/mal)
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