Wünsche ans Christkind: Rümelinsplatz lädt zum Weihnachtswunschbaum
Jessica Schön
Ob Frieden, mehr Ruhe im Kindergarten oder ein Gspänli für den Hund: In seiner zehnten Ausgabe lässt der Weihnachtswunschbaum am Rümelinsplatz tief in die Seele der Baslerinnen und Basler blicken.
Weihnachtszeit ist Wunschbaumzeit: Alle Jahre wieder haben Basler:innen die Möglichkeit, ihre Wünsche auf witterungsbeständige Wachspapier-Zettel zu notieren und diese an den Baum am Rümelinsplatz anzubringen. Derweil sind die Äste der Tannenpracht schon so voll, dass der eine oder andere auf die nebenan gespannten Wäscheleinen zurückgegriffen hat. Wer noch nicht hat oder nochmal will: Bis zum 5. Januar kann man sein Zetteli noch aufhängen.
Seit 2014 wird der Wunschbaum vom «Verein Instandbelebung Rümelinsplatz (VIBR)» organisiert. Seine Mitglieder setzen sich für eine «lebendige Gestaltung und Belebung des Rümelinsplatzes und seiner umgebenden Gassen» ein, heisst es auf der Webseite.
«Mehr Akzeptanz für meine LGBTQ-Beziehung»
Von der Gesellschaftskritik über Kinderzeichnungen hin zum Bangen um gute Noten – die Zettel sind so bunt wie zahlreich. Manche regen zum Nachdenken an: «Ich wünsche mir eine bessere mentale Gesundheit und mehr Akzeptanz für meine LGBTQ-Beziehung». Andere sind eher pragmatischer Natur: «Lego Star Wars». Den Schwerpunkt legen aber insbesondere die Wünsche nach Gesundheit, Glück und Liebe.
Besonders härzig sind die Wünsche der Kleinen: Emily wünscht sich eine Katze zum Schmusen und Spielen. Auf einem namenlosen Zettel wird der Wunsch geäussert, «dass es im Kindergarten ruhiger ist». Und auch Matea weiss genau, was sie will: Milliardärin und 108 Jahre alt werden, und ein Gspänli für ihren Hund Leo. Andy hat demgegenüber keinen Wunsch, sondern eine Ansage: «Ich werde für alle schauen».
Seit 2009: Das Wunschbuch beim Rathaus
Wer seinen Wunsch lieber im windgeschützten Ratshaus-Innenhof aufschreiben möchte, findet auch dort Gelegenheit. Seit 2009 ist das Wunschbuch während der Adventszeit eine feste Tradition, eigens dafür wurde sogar ein Holztisch angefertigt.
Bis zu 20’000 Menschen schreiben hier ihre Sehnsüchte nieder. Im Staatsarchiv Basel-Stadt werden die circa 800-Seitigen Wälzer dann gelagert.
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