WWF zeigt: So könnte die Schweiz im Jahr 2085 aussehen
Larissa Bucher
Eine Aktion von WWF erlaubt einen erschreckenden Blick in die Zukunft. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz wird aufgezeigt, welche Auswirkungen die Klimakrise auf Schweizer Ausflugsziele haben könnte.
Die Aktion der Naturschutzorganisationen WWF soll aufzeigen, wie die Schweiz im Jahr 2085 aussehen könnte, wenn keine härteren Klimaschutzmassnahmen ergriffen werden. Das unter anderem im Hinblick auf die eidgenössischen Wahlen am 22. Oktober, heisst es in einer Mitteilung.
Mittels Künstlicher Intelligenz wurden auf Basis wissenschaftlicher Daten Zukunftsbilder des Aletsch-Gletschers, des Matterhorns, der Weinberge des Lavaux und des Rheinfalls erstellt. «Nur wenn wir möglichst viele umweltfreundliche Politiker:innen ins Parlament wählen, können wir rasch und entschlossen handeln, um unsere Umwelt und damit uns zu schützen», sagt WWF-Kampagnenleiter Adrian Mahlstein.
Tourist:innen sind schockiert
Am Rheinfall in Schaffhausen wurden Besucher:innen zum ersten Mal mit den KI-generierten Zukunftsbildern aus dem Jahr 2085 konfrontiert. Die Reaktionen hätten von Sprachlosigkeit bis Wut gereicht, schreibt der WWF. Auch Mahlstein gibt den Tourist:innen recht und sagt ganz klar, er wolle seinen Enkelkindern den Rheinfall umbedingt noch zeigen können.
Die Voraussagen der Wissenschaftler:innen zeigen jedoch, dass dort in der Zukunft fast kein Wasser mehr fliessen wird. Es würden sich lediglich Tümpel mit Algen bilden, während die Vegetation rundherum leiden werde.
So könnte die Schweiz 2085 aussehen
Bis Ende des Jahrhunderts soll es zu einer globalen Erwärmung von circa 2,7 Grad kommen. Das zeigen Berechnungen der Organisation «Climate Action Tracker». Die Schweiz sei als Alpenland besonders betroffen von prognostizierter Erwärmung. Bei uns könnte sie also fast doppelt so hoch ausfallen.
Anhand des IPCC-Emissionsszenarios RCP 8.5 haben Data-Spezialist:innen im Auftrag des WWF KI-Bilder hergestellt, wie sich die Schweiz verändern könnte. Einfluss in die Berechnung hatten zudem Klimaindikatoren wie Hitzetage, Sommertage, mittlere maximale Temperatur über 14 Tage, Frosttage oder Eistage für den Zeitraum von 2070 bis 2099. Diese Bilder und Szenarien seien dann von Klimaexpert:innen überprüft worden, teilt der WWF mit. Die Resultate seien «erschütternd».
So würde die Waldgrenze wie auch die Permafrost-Grenze auf dem Matterhorn um bis zu 1’000 Meter steigen. Das würde zu Steinschlägen führen, die grosse Feldbrocken ins Tal stürzen liessen. Schnee und Eis werde nur noch ganz oben auf der Spitze zu sehen sein. Durch die heissen und trockenen Sommer seien die Wälder auch viel anfälliger auf Waldbrände. Auch der Aletschgletscher würde stark schmelzen und immer kleiner werden. Das Tal würde tiefer werden und es würde sich ein See bilden.
Auch für Weinliebhaber:innen gibt es keine guten Neuigkeiten. Denn auch die Chasselas-Trauben in den Weinbergen des Lavaux von heute werden dem Klima nicht standhalten können, so die Prognose. Stattdessen wird erwartet, dass Olivenbäume wachsen werden.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise