Zahl der Ertrinkungsopfer in Schweizer Gewässern auf 20-Jahres-Hoch
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Badeunfälle
Schweiz

Zahl der Ertrinkungsopfer in Schweizer Gewässern auf 20-Jahres-Hoch

17.08.2023 16:30
Aliena Müller

Aliena Müller

Im letzten Jahr sind in der Schweiz so viele Menschen bei einem Badeunfall gestorben, wie seit knapp 20 Jahren schon nicht mehr. 2022 ertranken insgesamt 63 Personen in Schweizer Gewässern.

Die Zahl der Ertrinkungsopfer hat im vergangenen Jahr ein Hoch erreicht, welches zuletzt im Hitzesommer 2003 getoppt wurde. 63 Personen verloren bei Aktivitäten am, im oder auf dem Wasser ihr Leben, teilte die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG in einer Mitteilung mit. Überraschend sei diese ausserordentlich hohe Zahl nicht: Der äusserst warme Sommer im letzten Jahr lockte überdurchschnittlich viele Menschen ins erfrischende Nass, was sich dann in der Ertrinkungsstatistik niederschlug.

95 Prozent der Todesfälle ereigneten sich in offenen Gewässern, davon wurden 34 Ertinkungsopfer in Seen und 23 in Flüssen verzeichnet. Hinzu kommen drei Tauchunfälle, welche separat geführt werden, sich jedoch allesamt ebenfalls in einem See ereigneten. In öffentlichen Schwimmbädern kamen 2022 drei Menschen ums Leben. Jeweils ein vier- und fünfjähriges Mädchen sowie ein 46-jähriger Mann, letzterer aufgrund eines medizinischen Problems.  

Höheres Risiko für Männer

Die männlichen Opfer machten in der SLRG-Statistik ganze 81 Prozent aus. Gründe für diese erhöhten Werte auf männlicher Seite könnten laut der SLRG bei jüngeren Opfern das geschlechterunterschiedliche Risikoverhalten sowie ein Überschätzen der eigenen Fähigkeiten sein. Bei älteren Opfern ist die Datenlage unklar.

Um Badeunfälle und Ertrinkungstode zu verhindern stellt die SLRG jedes Jahr über hundert neue Bade- und Flussregeltafeln an Flüssen und Seen sowie an gut frequentierten Bade- und Einstiegstellen aufgestellt. Damit sollen Badegäste daran erinnert werden, die Gefahren im Wasser nicht zu unterschätzen.

Unfälle wären vermeidbar

Laut der SLRG könne anhand der vorliegenden Informationen vermutet werden, dass viele der tödlichen Unfälle vermeidbar wären, würden sich die Menschen an die jeweils sechs Bade- und Flussregeln der SLRG halten.

Ergänzend zu den Regeln solle man sich nur ins Wasser zu begeben, wenn man sich hundertprozentig wohl und fit fühlt. Ausserdem solle man den gesunden Menschenverstand immer wieder zu Rate ziehen und ihm entsprechend handeln. Eine jeweils fundierten Beurteilung der Situation vor dem Sprung ins kühlen Nass könne zwar nicht alle ,aber zumindest einige Unfälle vermeiden.

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