Zehntausende protestieren in Frankreich erneut gegen Rentenreform
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1. Mai
International

Zehntausende protestieren in Frankreich erneut gegen Rentenreform

01.05.2023 13:44 - update 01.05.2023 19:22

Baseljetzt

Am 1. Mai haben in Frankreich Zehntausende gegen die Rentenreform von Emmanuel Macron demonstriert. Dies in Grossstädten wie auch in der Provinz.

Die Gewerkschaften hatten zu mehr als 300 Kundgebungen aufgerufen. Landesweit erwarteten die Behörden rund 500’000 bis 650’000 Teilnehmer. Alleine in Paris wurde mit bis zu 100’000 Demonstranten gerechnet.

Die Polizei rüstete sich entsprechend für befürchtete Ausschreitungen, am Mittag war die Lage aber zumeist noch entspannt. In Paris und weiteren Grossstädten sollten erstmals Drohnen zur Überwachung der Lage eingesetzt werden. Üblicherweise kommen zu Kundgebungen am 1. Mai in Frankreich landesweit zwischen 100’000 und 160’000 Menschen zusammen.

Gewerkschaften protestieren weiter

Macrons Mitte-Regierung würde die inzwischen beschlossene Rentenreform am liebsten als abgehakt betrachten, die Gewerkschaften und Teile der Opposition protestieren aber weiter, um deren Umsetzung ab 1. September zu verhindern. Die letzten landesweiten Proteste gegen die Rentenreform hatte es vor zwei Wochen gegeben, nachdem Macron die Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre in Kraft gesetzt hatte. Für Unmut sorgt weiterhin, dass die Regierung die Reform ohne Abstimmung im Parlament unter Nutzung eines Sonderparagrafen durchdrückte.

Die Frage ist nun, ob die Demonstrationen am 1. Mai die letzten grossen Kundgebungen gegen die Rentenreform sein werden. Zuvor bereits waren die Teilnehmerzahlen rückläufig, und auch ein Aufbrechen der gemeinsamen Front der Gewerkschaften zeichnet sich ab. (sda/mal)

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