Zeitkapsel-Fund zeigt Alkoholprobleme der Armee im Ersten Weltkrieg
©Bild: Keystone;Christian Rieder / Montage Baseljetzt
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Baselland

Zeitkapsel-Fund zeigt Alkoholprobleme der Armee im Ersten Weltkrieg

01.10.2024 20:10
Shahed Staub

Shahed Staub

Während Bauarbeiten am Hauenstein stiessen Arbeiter auf eine über 100 Jahre alte Zeitkapsel aus dem Ersten Weltkrieg. Diese enthält Dokumente, die den problematischen Alkoholkonsum der damaligen Armee beleuchten.

Bei Bauarbeiten am in der Belchenregion im Oberbaselbiet wurde in einer Strassenstützmauer eine über 100 Jahre alte Zeitkapsel aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt. In einer Weinflasche, die in einer Stützmauer der Fortifikation Hauenstein in etwa drei Metern Tiefe eingemauert war, fanden zwei Bauarbeiter ein handgeschriebenes Dokument und eine Zeitungsausgabe des «Oberaargauer» vom 29. Juli 1916. Wie es in der Medienmitteilung des Vereins Fortifikation Hauenstein heisst, ist die Kapsel ist aussergewöhnlich gut erhalten. Sie bietet damit Einblicke in das Leben der Soldaten am Festungswerk Hauenstein, einem wichtigen Verteidigungsposten der Schweiz im Ersten Weltkrieg. Der Verein Fortifikation Hauenstein kümmert sich um den Erhalt wichtiger Teile der Festungslinie als Mahnmal.

Alkoholproblem in der Armee

Das Dokument in der Zeitkapsel thematisiert das strenge Alkoholverbot, welches 1916 im Militärgebiet des Hauenstein galt. Alkoholkonsum war ein grosses Problem, sowohl im zivilen Leben als auch in der Armee. Der übermässige Alkoholkonsum führte zu Disziplinproblemen in der Armee, weshalb strikte Verbote durchgesetzt wurden. Besonders problematisch war der Konsum des «Härdöpfeler», einem Schnaps aus Kartoffel, da durch dessen Produktion das Essen ausging. Wegen der Lebensmittelknappheit wurde im Ersten Weltkrieg die Herstellung von Kartoffelschnaps verboten. Insgesamt über 3000 Soldaten mussten wegen Alkoholproblemen aus dem Dienst entlassen werden, wie der Verein Fortifikation Hauenstein schreibt.

Zeitkapsel-Fund zeigt Alkoholprobleme der Armee im Ersten Weltkrieg
Das handgeschriebene Dokument, verfasst von Wachtmeister Herrmann, Bauaufseher im Jahr 1916 in der Fortifikation Hauenstein.Bild: Christian Rieder

Der Verein werde den Fund dem Historischen Museum Olten zur Begutachtung vorlegen. Dieses besitzt die grösste Sammlung zur Fortifikation Hauenstein.

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Kommentare

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02.10.2024 09:50

Sensifer

😅😅😅

0 0
02.10.2024 04:27

pserratore

👍

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