Zerstörung im Schrebergarten Rankhof: «Kleine Familienoase» wird zum Tatort
Yannick Fuhrer
Ein idyllischer Schrebergarten verwandelte sich in ein Bild des Schreckens: Verwüstungen, vergiftete Pflanzen und ein finanzieller wie emotionaler Verlust erschüttert die Freizeitgärten Rankhof.
Eigentlich hatte sich Richard von Allmen auf einen entspannten Tag in seinem geliebten Schrebergarten im Rankhof gefreut. Der vergangene Dienstag versprach sonniges Wetter, ideale Bedingungen, um etwas Ruhe zu finden und sich um das heranwachsende Gemüse und die Obstbäume zu kümmern. Doch als er am Morgen vor dem Eingang seiner Parzelle stand, verschlug es ihm die Sprache. Der Anblick, der sich ihm bot, war erschütternd: «Ich war entsetzt. Mein Garten war kaum wiederzuerkennen. Alles war umgesägt, verwüstet, zerstört – jemand hat sich hier richtig ausgetobt», erzählt von Allmen sichtlich mitgenommen.
Apfelbaum, Olivenbaum, Pflaumenbaum – allesamt gefällt. Nichts, was nicht fest verankert war, hat die Nacht unbeschadet überstanden. Was über Jahre liebevoll gehegt und gepflegt wurde, lag nun in Trümmern. Auch das Gewächshaus blieb nicht verschont. Zwar wurde die Konstruktion selbst nicht beschädigt, doch der Schaden im Inneren ist gravierend: «Alles, was darin wuchs, wurde offenbar vergiftet. Das Gift riecht man noch heute.» Die Peperoni, Melonen und anderes Gemüse waren schon fast erntereif. «Jetzt muss ich alles entsorgen, denn ich habe keine Ahnung, mit welchem Gift hier gearbeitet wurde», so von Allmen.
«Es war unsere kleine Familienoase»
Den materiellen Schaden kann Richard von Allmen noch nicht beziffern: «Die Entsorgung des zerstörten Materials dürfte rund 500 Franken kosten. Und wenn ich die zerstörten Bäume neu pflanzen will, kommen noch einmal mehrere hundert Franken dazu.»
Doch der finanzielle Verlust ist es nicht, der ihn am meisten trifft. Was ihn wirklich schmerzt, ist der emotionale Verlust: «Wir haben so viel Zeit, Arbeit und Liebe in diesen Garten gesteckt», sagt von Allmen. «Er war unser Rückzugsort, unsere kleine Familienoase. Wir haben hier unzählige schöne Momente erlebt und jetzt ist davon kaum mehr etwas übrig.»
Nicht der erste Vorfall
Und Richard von Allmen ist nicht allein betroffen: Auch sein Gartennachbar wurde Opfer der Zerstörungswut – dessen gesamtes Tomatenbeet wurde niedergetrampelt. Es sei nicht das erste Mal, dass so etwas geschieht. Bereits im Jahr 2022 wurde von Allmens Garten Ziel einer ähnlichen Tat – doch das aktuelle Ausmass sei ungleich schlimmer, wie er betont. Auch beim Nachbarn habe es im vergangenen Jahr einen ähnlichen Vorfall gegeben.
In der Zwischenzeit haben beide Gärtner Überwachungskameras installiert – mit Erfolg. Auf den Bildern ist der Täter klar zu erkennen. Die Bilder seien bereits der Polizei weitergegeben worden. Den Täter kennt von Allmen aber nicht. Er vermutet aber einen gezielten Angriff auf seinen Garten: «Ich habe die Person auf der Überwachungskamera gesehen. Da ich die Person nicht kenne, habe ich das Gefühl, dass die Person das im Auftrag von jemandem gemacht hat.»
Einen möglichen Auftraggeber oder eine mögliche Auftraggeberin komme ihm aber nicht in den Sinn. In ihrer Schrebergartengemeinschaft hätten nämlich die meisten ein sehr gutes Verhältnis zueinander: «Wir kommen hier untereinander sehr gut aus und machen auch viel zusammen.»
Zusammenhalt und Solidarität
Dieser gute Zusammenhalt bestätige sich auch jetzt nach diesem Vorfall wieder. Am Sonntag kommt es nämlich zu einer grossen Aufräumaktion im Garten. Mit Tränen in den Augen sagt von Allmen: «Es ist schön, dass sich so viele Leute bereiterklärt haben, mir zu helfen und den Garten wieder einigermassen in Stand zu setzen.»
Nach dem Zerstörungsakt auf seinen Garten hat Richard von Allmen nur einen Wunsch: «Ich hoffe einfach, dass man den oder die Täter findet und dass man mich danach in Ruhe lässt.» Der Garten ist zwar verwüstet, doch die Solidarität der Nachbarn gibt Richard von Allmen neuen Mut und er hofft, dass sein Garten bald wieder ein Ort der Freude wird.
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Thomy
Totaler Irrsinn sowas
Hampe56
und wenn Fotos des Verursachers vorhanden sind…. dann sollte die Polizei diese alsbald veröffentlichen…. nicht stets die Täter schützen, sondern den Opfern helfen