Räumung des Zürcher Kochareals verläuft ohne Widerstand
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Polizeieinsatz
Schweiz

Räumung des Zürcher Kochareals verläuft ohne Widerstand

16.02.2023 09:04 - update 16.02.2023 10:49

Baseljetzt

Die Polizei hat am Donnerstagmorgen mit einem Grossaufgebot das besetzte Zürcher Kochareal geräumt. Zeitweise kreiste ein Helikopter über dem Gelände. Polizisten in Vollmontur durchsuchten die Gebäude. Sie stiessen jedoch nicht mehr auf Widerstand.

Lediglich eine Person befand sich noch im Innern des Areals. Sie wurde für weitere Abklärungen auf die Polizeiwache gebracht, wie die Stadtpolizei mitteilte. Die letzte grosse Besetzung ging damit friedlich zu Ende. Zeitweise lebten bis zu 150 Menschen hier, es gab unter anderem Werkstätten, ein Café und ein Kino.

In der Nacht auf Donnerstag gab es bereits einen Einsatz von Polizei und Feuerwehr, weil die Aktivisten ein rund 8 Meter hohes Feuer entzündet und Barrikaden aus Containern und einem Boot errichtet hatten. Die Einsatzkräfte wurden beim Löschen angegriffen und die Stadtpolizei setzte Gummischrot und Reizstoffe ein.

Bauarbeiten beginnen sofort

Schon am Dienstag waren zahlreiche Besetzerinnen und Besetzer auf die Hardturmbrache übergesiedelt und hatten dort eine Wagenburg errichtet. «Menschen, Hunde und Hühner werden auf dem besetzten Platz ihr neues Zuhause einrichten», teilten die Besetzer mit. Wie lange sie dort bleiben dürfen, ist noch unklar.

Räumung des Zürcher Kochareals verläuft ohne Widerstand
Das Koch-Areal in Zürich. Bild: Keystone

Das Kochareal ist rund 30’000 Quadratmeter gross und liegt in Altstetten-Albisrieden. Es gehörte ursprünglich der Koch Wärme AG, einer Handelsfirma. Später ging es in den Besitz der UBS über. Die darauf stehenden Gebäude blieben lange unbenutzt. 2013 zogen Hausbesetzer ein. Dann erwarb die Stadt das Areal für 70 Millionen Franken, um darauf preisgünstige Wohnungen, Gewerbeflächen und einen Park zu schaffen.

Nach der Räumung beginnen und nun sofort die Bauarbeiten, wie die Stadt Zürich und die vier Bauträger mitteilten. Die Baustelle wird installiert und die Grundstücke werden vorbereitet. Bevor die neuen Gebäude entstehen, muss zunächst unter anderem noch der Boden saniert werden. In den kommenden Jahren sollen rund 360 gemeinnützige Wohnungen gebaut werden. Ausserdem sind ein Gewerbehaus und ein Quartierpark geplant. (sda/mei)

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16.02.2023 10:57

mil1977

“Auf dem rund 30’000 Quadratmeter grossen Gelände sollen mehr als 300 Wohnungen gebaut werden”
Diese Wohnungen sollten dann primär für “Flüchtlinge” bereit stehen. Das wäre sicher auch im Interesse der Besetzer.

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