Zugverspätung sorgt in Tokio für Schlagzeilen
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Zugverspätung sorgt in Tokio für Schlagzeilen

24.07.2023 05:58

Baseljetzt

Verspätungen im Bahnverkehr sind in Japan derart selten, dass es bisweilen zur Top-Nachricht wird, wenn es doch mal vorkommt. So geschehen am Montag in Tokio auf der Yamanote-Linie in Tokio.

Dass es im Bahnverkehr zu Verspätungen kommt, überrascht hier längst niemanden mehr, anders dagegen in Japan. Dort sorgte die Verspätung am Montag auf der Yamanote-Linie in Tokio für Schlagzeilen. Sie ist eine der verkehrsreichsten und wichtigsten Bahnlinien der Metropolregion. An diesem Tag fielen wegen einer Signalstörung gleich am Morgen die ersten planmässigen Züge aus. Für Japans Medien war das prompt die Hauptnachricht. Rund 110 000 Menschen seien von der Betriebsstörung betroffen gewesen.

Züge zu 99 Prozent pünktlich

Zwar konnte der Betrieb der Ringlinie, die die wichtigsten Pendlerknotenpunkte und Geschäftsgebiete Tokios miteinander verbindet, bereits gegen 09.00 Uhr Ortszeit wieder aufgenommen werden. Der Fahrplan sei aber «erheblich beeinträchtigt und die Pendler stark betroffen», berichteten lokale Medien. «Ich wollte eigentlich früh im Büro sein, aber jetzt schaffe ich es nicht zu einem Meeting», wurde ein 29-jähriger Mann zitiert. Dass ein solcher Vorfall solche Schlagzeilen liefert, kann nicht verwundern, denn in Japan sind Züge zu 99 Prozent pünktlich. Davon können andere Nationen nur träumen.

20 Sekunden zu früh abgefahren

Auch Japans Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, der Stolz der ganzen Nation, ist berühmt für seine Pünktlichkeit. Ausser bei Naturkatastrophen kommt es auch hier kaum zu Verspätungen. Kommt es aber doch mal zu Verspätungen von nicht einmal einer Minute, führt dies zu wiederholten Entschuldigungen. Im Jahr 2017 hatte sich eine Bahngesellschaft zu einer Entschuldigung gezwungen gesehen, weil eine Tokioter Vorortbahn nicht zu spät abgefahren war, sondern zu früh: um nämlich 20 Sekunden. Dabei hatte sich überhaupt keiner beschwert. (fsc/sda)

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