
Zuschauer klären auf: Pferde sind nicht immer gleich Kavallerie
Philippe Chappuis
Zuschauerhinweise klären eine Verwechslung in unserem Kommentar zur Tattoo Parade. Kavallerieschwadron 1972 und Traingesellschaft sind dabei durcheinandergeraten.
Während der Direktübertragung der Basel Tattoo Parade ordneten wir den eindrucksvollen Pferde-Block fälschlicherweise der Kavallerieschwadron 1972 zu. Ein aufmerksamer Zuschauer wies uns umgehend darauf hin, dass es sich in Wahrheit um die Traingesellschaft Nord-, Ost- und Zentralschweiz (TGNOZ) handelte. Wir korrigieren hiermit den Irrtum und danken für den wertvollen Hinweis.
Die Formation im Überblick
Die TGNOZ ist eine von acht ausserdienstlichen Sektionen der Schweizerischen Traingesellschaft (STG) für die Nord-, Ost- und Zentralschweiz. Sie bildet das Bindeglied zu den aktiven Truppen des Kompetenzzentrums Veterinärdienst und Armeetiere (Komp Zen Vet D u A Tiere). Dort werden jährlich rund 180 Rekrutinnen und Rekruten in zwei Schulen zu Armeetier-Spezialistinnen und -Spezialisten ausgebildet – unter anderem als Patrouillenreiter (Raumüberwachung), Trainsoldaten (Materialtransport mit Pferden und Maultieren), Hundeführer (Schutz- und Rettungshunde), Hufschmiede, Tierärzte und Veterinärsoldaten (Pflege rekonvaleszenter Pferde, Tierseuchenbekämpfung). Ziel ist es, logistische und veterinärmedizinische Fähigkeiten unter realen Bedingungen zu erhalten und im Rahmen der Wiedererlangung der Verteidigungsfähigkeit weiterzuentwickeln.
Bedeutung für die heutige Armee
Die Armeetierspezialisten werden sowohl in möglichen Verteidigungsoperationen wie auch in subsidiären Einsätzen zu Gunsten der zivilen Bevölkerung geplant und eingesetzt. Die Schweiz besteht zu rund 70% aus gebirgigem Gelände, was die motorisierte Beweglichkeit am Boden aber auch in der Luft erheblich einschränkt. Hier ist das Pferd immer noch ein probates Einsatzmittel, welches auch in den Armeen unserer Nachbarländer eine klare Daseinsberechtigung geniesst. Gerade in der digitalen und hoch technologischen Welt von heute, sind die Armeetiertruppen ein wertvolles Element, welches mit einer tiefen Komplexität und einer ausgeprägten Unabhängigkeit rasch und wirksam in allen Lagen eingesetzt werden können. Diese Kombination trägt somit einen Teil zur Stärkung der Resilienz unsere Armee im Zuge der aktuellen Bedrohungslage bei.
Die erwähnte Kavallerieschwadron 1972 ist hingegen ein lebendiger Teil der Armeegeschichte und zeugt vom enormen Zusammenhalt, welche die Kavallerietruppen bis zu ihrer Abschaffung 1972 und darüber hinaus einzigartig macht. Als Symbol von Wehrhaftigkeit und Zusammenhalt ist die gezeigte Kavallerieschwadron 1972 eine rein repräsentative Einheit, welche jedoch keine Rolle in der aktuellen Armeestruktur hat.
Weitere Informationen hier.
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