Leben mit ADHS – zwei Betroffene geben ihr Wissen weiter
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Basel-Stadt

Leben mit ADHS – zwei Betroffene geben ihr Wissen weiter

24.03.2025 18:43 - update 25.03.2025 15:13
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Rula Badeen und François Matthey haben einen Podcast über ADHS gestartet. In «ADH…WAS?» geben sie offen Einblicke in ihren Alltag und sprechen mit einer Prise Humor über ihre täglichen Herausforderungen.

Sie ist Schauspielerin, er Unternehmer. Beide haben im Erwachsenenalter die Diagnose Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erhalten. Ziemlich spontan entschieden sich Rula Badeen und François Matthey vor wenigen Monaten, gemeinsam einen Podcast rund um das Thema ADHS zu hosten.

Das Duo hinter «ADH…WAS?» will seine eigenen Erfahrungen mit der Hörerschaft teilen und gleichzeitig aufklären. Badeen und Matthey sprechen über ihren Alltag, über ADHS-Medikamente und Hochsensibilität, aber auch darüber, wie sich Symptome bei Frauen und Männern unterschiedlich äussern können.

Vorurteile aus dem Weg schaffen

Laut Matthey leben rund 10 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer mit dieser Form der Neurodivergenz – vor allem Frauen. Der 52-Jährige ist deshalb überzeugt, dass es noch mehr Aufklärung in diesem Bereich braucht. Das sei nicht nur für Betroffene, sondern auch für Angehörige wichtig. Man wolle aber auch mit einigen Vorurteilen aufräumen. «Viele denken bei ADHS an den Schüler, der das Klassenzimmer auseinandernimmt, während die verträumte oder stark unaufmerksame Variante die wenigsten auf dem Radar haben.»

Matthey habe sein ganzes Leben lang das Ziel verfolgt, anderen Betroffenen zu helfen und seine Erfahrungen zu teilen. Heute leitet er mit «Unablenkbar» das grösste ADHS-Zentrum der Schweiz und kommt täglich mit Menschen in Kontakt, die mit dieser Störung leben. Dort traf er auch erstmals auf seine heutige Podcast-Kollegin Rula Badeen.

Leben mit ADHS – zwei Betroffene geben ihr Wissen weiter
Als Angehörige war zuletzt François’ Partnerin zu Gast im Podcast.Bild: Baseljetzt

«Eine Art öffentliche Therapie»

Erst vor wenigen Wochen wurde bei der 44-Jährigen ADHS diagnostiziert. «Jetzt ist es offiziell, aber gewusst habe ich es schon länger», erzählt sie. Im Podcast spricht die ehemalige Schauspielerin ganz offen darüber, warum sie ihren Job auf der Bühne an den Nagel hängen musste. Aber auch über chronische Schmerzen und Erschöpfung, oder über ihren langen Weg zur Diagnose.

Diese Offenheit habe sie viel Überwindung gekostet. «Für mich ist der Podcast auch eine Art öffentliche Therapie», sagt die Baslerin. Dennoch ist sie der Überzeugung, dass der Podcast genau das richtige Medium ist, um Betroffene zu erreichen. «Wenn ich ein Buch über ADHS lese, bin ich nach zehn Minuten wieder weg. Aber wenn jemand etwas aus dem Gefühl heraus erzählt, bin ich voll dabei.»

20 Folgen haben die beiden bisher aufgenommen, und der Gesprächsstoff geht ihnen noch lange nicht aus. Das haben die beiden Podcast-Hosts zu Gast in der Sendung «Punkt6 Thema» auf Telebasel unter Beweis gestellt. Hier kannst du die Sendung nachschauen:

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Kommentare

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24.03.2025 18:25

pserratore

👍

1 2
24.03.2025 18:27

Sonnenliebe

GIbt es auch eine Meinung dazu (ausser dem Daumen hoch)?

2 1

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