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Zwei Stabhochspringerinnen, ein Ziel: die WM in Tokio

05.09.2025 17:23 - update 06.09.2025 14:12
Valerie Zeiser

Valerie Zeiser

Pascale Stöcklin und Lea Bachmann nehmen an der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Japan teil. Vor der Abreise erzählen die beiden, was ihre Ziele für Tokio sind und was unbedingt in den Koffer muss.

In Kürze

  • Lea Bachmann blickt auf eine gute Saison zurück, sie konnte ihre persönliche Bestleistung um acht Zentimeter steigern
  • Pascale Stöcklin hingegen blickt auf eine durchzogene Saison zurück, sie hat gerade ihre letzte Medizinprüfung hinter sich
  • Nun freuen sich aber beide auf die Weltmeisterschaft, am Samstag geht es für sie los nach Tokio

Der Leichtathletikverein Old Boys Basel kann dieses Jahr gleich zwei Athletinnen schicken: die Stabhochspringerinnen Lea Bachmann und Pascale Stöcklin. Vor der Abreise erzählen beide Profisportlerinnen, wie sie sich auf Tokio vorbereiten.

Die 29-jährige Lea Bachmann blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. 4,58 Meter hat sie erreicht, persönliche Bestleistung. Ihr Ziel für die WM: 4,60 Meter. «Ich denke, das liegt drin, wenn alles zusammen passt», sagt sie. Nebst dem Stabhochspringen doktoriert die Profisportlerin gerade im Strafrecht. Finanziert wird sie dabei vom Schweizerischen Nationalfonds. «So kann ich arbeiten, wann und wo ich will», sagt sie. «Ich verdanke meiner Doktormutter sehr viel.meiner Doktormutter sehr viel. Sie hat mich dazu ermuntert, mich auf ein SNF Doc.CH-Stipendium zu bewerben und mich bei der Bewerbung unterstützt, auch gab sie mir von Anfang an die Flexibilität, die ich für den Sport auch brauche», sagt Bachmann.

Zwei Stabhochspringerinnen, ein Ziel: die WM in Tokio
Die vielen Zuschauenden einer WM setzen Lea Bachmann nicht unter Druck. «Das bin ich mir schon gewohnt», sagt sie. Bild: Keystone

Lea Bachmann legt viel Wert darauf, alle Termine einzuhalten. «Ich will bei der Dissertation und im Sport alles geben.» Auf ihrem Schreibtisch liegen gefaltete Kraniche, auf dem Fenstersims ein Rechtsbuch und neben dem Koffer ein Reiseführer. Bachmann will nach der WM noch etwas in Tokio bleiben. «Vielleicht setze ich mich mal in eine Gerichtsverhandlung rein, da verstehe ich zwar nichts, aber spannend ist es dennoch», sagt sie lachend.

Nicht fehlen darf in ihrem Koffer der Nagellack. Seit ihr ehemaliger Trainer Anatoly Gordienko vergangenes Jahr verstorben ist, trägt sie bei Wettkämpfen immer schwarzen Nagellack, verziert mit einem silbrig glänzenden Überlack. Ausserdem erinnert das Tattoo auf ihrer rechten Schulter an ihn: «‹keep smile›, hat er immer gesagt. Das ist natürlich kein korrektes Englisch, aber er wollte damit sagen, dass man sein Lächeln nicht verlieren sollte, auch wenn es gerade nicht so läuft.» Wenn Bachmann springt, sei er nun immer bei ihr.

Medizinstudium und Leistungssport

Im Gegensatz zu Lea Bachmann hatte Pascale Stöcklin eine durchzogene Vorbereitung hinter sich. Das anstehende Staatsexamen, die Abschlussprüfung des Medizinstudiums, habe sie unter Druck gesetzt. «Ich bin mit dieser Doppelbelastung an meine Kapazitätsgrenze gekommen.» Dass sie an der WM teilnimmt, ist für sie nicht selbstverständlich. An erster Stelle habe in diesem Jahr etwas anderes gestanden. «Mir ist der Abschluss des Studiums wichtig. Die WM ist nun ein weiterer Traum, der in Erfüllung geht.»

Zwei Stabhochspringerinnen, ein Ziel: die WM in Tokio
2024 hat Pascale Stöcklin an den olympischen Spielen in Paris teilgenommen. Bild: Keystone

Das abgeschlossene Studium gebe ihr Sicherheit. «Egal, was passiert im Sport, ich habe einen mega schönen Beruf, der auf mich wartet.» Als Profisportlerin täglich mit ihrem Körper zu arbeiten und gleichzeitig so viel darüber erfahren zu dürfen, sei für sie die perfekte Kombination. Später wolle sie dann auch in Richtung Sportmedizin gehen. In den nächsten drei Jahren stehe aber das Stabhochspringen an erster Stelle. «In drei Jahren schauen wir dann, wie es weitergeht. Dann sind ja auch wieder olympische Spiele.»

Nun hat Stöcklin ihre letzte Medizinprüfung hinter sich gebracht. «Es war so viel mit den Prüfungen, dass ich noch keine wirkliche Vorfreude verspürt habe, aber die kommt dann sicher. Spätestens am Samstag, wenn wir abfliegen», sagt die 28-Jährige. Ihr Ziel: 4,50 Meter und damit ihre Saisonbestleistung erreichen. «Aber wer weiss, vielleicht liegt auch noch mehr drin», mutmasst Stöcklin.

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Kommentare

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07.09.2025 15:57

Hoschi

Ich wünsche allen Schweizer Sportler viel Glück und Erfolg.

1 0
06.09.2025 06:41

pserratore

Viel Glück und Erfolg.

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