Zwischen Kulinarik und Pharmazie: Ein Besuch in der Sonderausstellung «Mörser»
©Bild: Baseljetzt
Pharmaziemuseum
Basel-Stadt

Zwischen Kulinarik und Pharmazie: Ein Besuch in der Sonderausstellung «Mörser»

28.11.2024 15:58 - update 28.11.2024 21:11
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Der Mörser zieht sich durch viele Jahrhunderte und viele verschiedene Bereiche des Lebens. Genau darauf will das Pharmaziemuseum in der Sonderausstellung «Mörser: Pharmazie mit Geschmack» aufmerksam machen.

Ob in der Küche oder in der Apotheke, der Mörser ist ein Werkzeug, das stets seinen Platz hatte. Auf den ersten Blick erscheint er als einfaches Instrument zum Zerkleinern, doch die Sonderausstellung im Pharmaziemuseum lässt schnell erkennen, dass der Mörser weit mehr ist: ein Symbol für Präzision, Handwerkskunst und Tradition.

Die Vielseitigkeit der Mörser

In der Ausstellung sind Mörser aus unterschiedlichsten Materialien zu sehen – von robustem Stein über filigrane Bronze bis hin zu glänzendem Glas. Jedes dieser Exponate ist einzeln ausgestellt und soll somit die verschiedenen Mörsermaterialien und ihre jeweiligen Einsatzmöglichkeiten veranschaulichten.

Alle Stücke in der Ausstellung haben ihre eigene Geschichte, und doch teilen sie alle den gleichen Zweck: Zerkleinern, Verreiben, Mischen. In der Apotheke war der Mörser ein unverzichtbares Werkzeug, das vor allem bei der Herstellung von Arzneimitteln und Salben eine entscheidende Rolle spielte. Der Mörser half, Pflanzenstoffe und Heilkräuter zu pulverisieren, ihre Wirkstoffe freizusetzen und sie in die passende Form zu bringen. In der Küche fand er eine ähnliche Anwendung: Gewürze, Kräuter und Zutaten wurden zerkleinert, um Aromen zu intensivieren und Gerichte zu verfeinern. Die Verbindung der beiden Anwendungsbereiche werde laut Co-Kurator Kevin Hütten alleine schon im Wort «Rezept» klar, welches in der Küche, wie auch beim Arzt genutzt wird.

Fokus auf eine Basler Tradition

Was die Ausstellung zusätzlich bereichert, ist der Fokus auf die langjährige Tradition der Mörsergiesserei in Basel. Besonders die Familien Roth und Weitnauer, die über Jahrhunderte hinweg die Mörserproduktion prägten, werden eingehend vorgestellt. Man erfährt von den kunstfertigen Techniken, die zum Giessen der Mörser in Bronze und Messing verwendet wurden – ähnlich wie bei der Herstellung von Glocken oder Geschützen. Diese Kunstfertigkeit, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde, hat das Handwerk und die Kultur Basels nachhaltig beeinflusst.

Zeuge der Geschichte

«Mörser: Pharmazie mit Geschmack «ist nicht nur eine Zeitreise durch die Geschichte der Pharmazie und der Küche, sondern auch eine Würdigung der Handwerkskunst und der präzisen Fertigung, die in die Herstellung dieser alltäglichen Werkzeuge einfloss. Jeder Mörser, ob aus Bronze, Glas oder Stein, erzählt seine eigene Geschichte, und die Vielfalt der Exponate lässt die Besuchenden staunen, wie ein so simples Werkzeug über Jahrhunderte hinweg von so vielen verschiedenen Menschen und Kulturen genutzt wurde. Die Ausstellung zeigt klar, der Mörser ist Zeuge der Geschichte, ein Symbol der Apotheke und des Handwerks, und ein faszinierendes Stück Kulturgeschichte, das in dieser Ausstellung auf eindrucksvolle Weise lebendig wird.

Wer zusätzlich erleben will, wie sich das Zerkleinern mit Mörsern anfühlt, kann dies während der Ausstellung tun. Drei verschiedene Mörser stehen zur Verfügung, um direkt vor Ort Badesalz herzustellen. Ausserdem sind verschiedene Workshops und Vorträge für Gross und Klein geplant.

Zwischen Kulinarik und Pharmazie: Ein Besuch in der Sonderausstellung "Mörser"
Das perfekte Weihnachtsgeschenk: Eigenes Badesalz. Bild: Baseljetzt

Die Ausstellung besuchen kann man vom 29. November 2024 bis 27. April 2015 jeweils von Dienstag bis Sonntag zwischen 10:00 und 17:00 Uhr.

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Kommentare

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28.11.2024 17:35

Sonnenliebe

Eine sehenswerte Ausstellung für mich in der Pharma-Branche.

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