Zwischen Tradition und Digitalisierung: Warum die GGG boomt
Alessia Roppel
Die GGG Stadtbibliothek Basel erlebt einen Riesenboom: Dank digitaler Innovation und erweiterten Öffnungszeiten verzeichnet sie ein Ausleihplus von fast 60 Prozent.
Mit einer Steigerung von fast 60 Prozent bei den Ausleihen in den letzten neun Jahren setzt die GGG Stadtbibliothek Basel ein beeindruckendes Zeichen. Über 1,8 Millionen Medien wurden allein im letzten Jahr ausgeliehen – eine Zahl, die Direktor Klaus Egli mit Stolz erfüllt. Doch wie erklärt sich dieser rasante Erfolg?
«Die Kombination von unbedient und bedient, sowie dem Bestellen führt dazu, dass es einfacher ist.» erläutert Egli. Tatsächlich hat die Bibliothek ihre Öffnungszeiten deutlich erweitert. Neben den regulären, bedienten Öffnungszeiten gibt es in sechs Filialen das Konzept der sogenannten Open Library. Von Montag bis Sonntag können Mitglieder mit einer Bibliothekskarte zwischen 7 und 22 Uhr die Räume nutzen, auch wenn kein Mitarbeiter vor Ort ist. Auch könne man seit Corona Bücher von zu Hause aus in die nächstgelegene GGG Bibliothek bestellen und dort abholen.
«Das Buch wird immer mal wieder tot gesagt.»
Neben den verlängerten Öffnungszeiten hätte auch das digitale Angebot zur Popularität beigetragen. Insbesondere elektronische Zeitschriften würden einen Boom erleben. «Am meisten zugenommen haben die elektronischen Zeitschriften.» bestätigt Egli. Zwar würden bisher nur 15 Prozent der Kundschaft diese Medien nutzen, doch sie würden beeindruckende 40 Prozent aller Ausleihen ausmachen.
Und wie sieht es mit den klassischen Büchern aus? «Das Buch wird immer mal wieder tot gesagt. […] Dem ist aber nicht so!» betont Egli. Die Zahlen würden zeigen, dass auch analoge Bücher weiterhin gefragt sind – ein gutes Zeichen für den Direktor.
In die Zukunft schauen
Während elektronische Medien auf dem Vormarsch sind, verschwänden andere Formate zunehmend. «Was deutlich zurückgeht, sind die Musik-CDs,» erklärt Egli. Das sei wenig überraschend, da Streaming-Plattformen diesen Markt längst dominieren würden.
Um auch in Zukunft attraktiv zu bleiben, plane die GGG, ihr Angebot weiter auszubauen. Im Frühjahr soll ein neues Filmangebot starten, und die Räumlichkeiten würden kontinuierlich optimiert, um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
«Es ist hier heimelig»
Auch bei den Besucher:innen kommt die Bibliothek gut an. Besucherin Noemi D. lobt besonders das Konzept der Open Library: «Ich nutze das selbst auch. […] Wenn ich merke: Zu Hause fällt mir die Decke auf den Kopf, dann komme ich gerne hierhin und arbeite weiter.» erklärt sie.
Christian H., ein Stammgast der Bibliothek, geniesse besonders die heimelige Atmosphäre: «Es ist hier heimelig […] hier hat es viele Anregungen.» Er sei fast täglich in der Bibliothek und arbeitet von dort mit seinem Laptop.
Von analog bis digital
Auch die Liebe zum klassischen Buch hat ihre festen Anhänger. Noemi D. erklärt, dass sie ausschliesslich physische Bücher liest: «Ich habe das Gefühl gerne, die Bücher in der Hand zu haben. So kann ich mich viel besser konzentrieren, als wenn ich einen digitalen Artikel lesen würde.»
Von analogen Büchern bis zu elektronischen Zeitschriften, von heimeliger Atmosphäre bis zu modernster Technik – hier ist für jeden etwas dabei. Und wie die Zahlen beweisen, hat das Konzept Zukunft.
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Thomy
Unbedingt weiter fördern
Sonnenliebe
Lesen ist Bildung.