
2024 waren es 175 Franken zu viel: Basel-Stadt zahlt pro Person zu viel Prämie
Valerie Zeiser
In Basel-Stadt steigen die Krankenkassenprämien für 2026 deutlich langsamer als im Schweizer Durchschnitt. Doch viele Versicherte zahlen laut dem Basler Gesundheitsdepartement weiterhin deutlich zu viel.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Krankenkassenprämien steigen in Basel-Stadt 2026 im Schnitt um 3.1 Prozent
- Sowohl der Prämienanstieg als auch die Ausgaben der Krankenversicherungen pro Person sind in Basel-Stadt weniger stark gestiegen als schweizweit
- In den letzten zehn Jahren haben Baslerinnen und Basler laut dem Gesundheitsdepartement 150 Millionen Franken Prämien zu viel bezahlt
Laut einer Medienmitteilung des Gesundheitsdepartements betrage der Anstieg der mittleren Prämie in Basel-Stadt 3,1 Prozent – schweizweit liege er bei 4,4 Prozent. Die Standardprämie, 300 Franken Franchise inklusive Unfalldeckung, werde in Basel-Stadt um 2,9 Prozent erhöht, während dieser Wert schweizweit 3,8 Prozent beträgt.
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In den vergangenen zehn Jahren sind die Krankenkassenprämien in Basel-Stadt im Schnitt um rund zwei Prozent pro Jahr gestiegen. Damit lag das Wachstum spürbar tiefer als in vielen anderen Kantonen. Auch bei den eigentlichen Gesundheitskosten zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Ausgaben der Krankenversicherung pro Person haben sich zwischen 2014 und 2024 in Basel-Stadt um insgesamt 22 Prozent erhöht. Im Vergleich dazu betrug der Anstieg in der ganzen Schweiz 33,7 Prozent. Anders gesagt: Während Basel-Stadt pro Jahr ungefähr ein Plus von zwei Prozent verzeichnete, lag die jährliche Zunahme landesweit bei 2.9 Prozent.
150 Millionen Franken zu viel bezahlt
Doch der moderate Anstieg der Prämien täusche nicht über die Mehrbelastung hinweg, erklärt das Gesundheitsdepartement. Man habe ausgerechnet, dass in Basel-Stadt in den letzten zehn Jahren gesamthaft rund 150 Millionen Franken an Prämien zu viel bezahlt worden seien – allein 2024 seien die Prämien etwa 35 Millionen Franken über den anrechenbaren Kosten der Versicherer gelegen. Pro Person entspreche das einem Überschuss von etwa 175 Franken im Jahr 2024.
Weil Versicherte über Jahre hinaus über ihren realen Kostenanteil belastet gewesen seien, habe das Gesundheitsdepartement das Bundesamt für Gesundheit (BAG) aufgefordert, bei der Prämiengenehmigung besonders knapp zu kalkulieren. Zudem sei angeregt worden, dass Versicherer eine Rückerstattung für die Überschüsse des Jahres 2024 leisten sollten – wenn auch freiwillig und unter Vorbehalt einer BAG-Genehmigung.
Wenn sich die Kostenentwicklung in Basel-Stadt weiterhin dem schweizweiten Durchschnitt annähern solle, müsse man laut Mitteilung insbesondere Leistungen in den ambulanten Bereich verlagern und die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben. Basel-Stadt setze bereits Maßnahmen um, etwa die Förderung elektronischer Patientendossiers.
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Hoschi
Das war leider eh schon klar.