Eine 38-Stunden-Woche für die Basler Kantonsangestellten? Wer kaum arbeitet, soll jetzt noch weniger arbeiten?

Der Grosse Rat hat eine Motion der SP an die Basler Regierung überwiesen. Konkret geht es um die Umsetzung der 38-Stunden-Woche für Kantonsangestellte. Dies wäre ein grossartiger Gewinn für die Stadt am Rhein, könnten sich die armen überarbeiteten Kantonsangestellten dann endlich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren.

Mehr Zeit, um Prioritäten zu setzen. Kantonsangestellte gelten in der allgemeinen Regel als sehr fleissig und arbeitstreu. Immer erreichbar und auch immer da für die Bevölkerung. Dies könnte sich mit der neuen Arbeitsstundenwoche ändern.

Die Büros der Kantonsstellen, die jederzeit immer so gut erreichbar sind, werden diesen Titel dann in Zukunft wohl nicht mehr so seriös vertreten können.

Die 38-Stunden-Woche ist aber nicht für alle ein Segen. Gerade ehemalige Kantonsangestellte werden dieser neuen Regelung nur wenig Sympathie entgegen bringen können.

Aber auch aktuell für den Kanton angestellte Personen werden durch die verkürzte Arbeitszeit ein paar Abstriche machen müssen. Für gewisse Dinge wird es dann zeitlich einfach nicht mehr reichen.

Hindernis oder Chance? Die Meinungen über die 38-Stunden-Woche sind sicherlich zweigeteilt. Es ist aber auch nicht einfach als Angestellte für den Kanton. Gerade in dem Moment, in dem du endlich mal richtig für den Kanton arbeiten wolltest:

Die wahren Verlierer sind jedoch alle Arbeitnehmenden, die nicht für den Kanton arbeiten. Am schlimmsten wird es aber diejenigen treffen, die nun mit Schrecken feststellen müssen, dass sie gar keine Kantonsangestellten sind.

Es bleibt also spannend, wie die Basler Regierung die Vorlage der 38-Stunden-Woche umsetzen wird. Sicherlich besteht da aber auch ein Interesse innerhalb der Regierung.