70 Jahre altes «Joggeli»: Eine Zeitreise durch den Glanz vergangener Fussballtage
Lino Klein
Vor 70 Jahren wurde das alte «Joggeli» mit der Weltmeisterschaft von 1954 eingeweiht. Bei der Eröffnung genossen 52’000 Zuschauer das Länderspiel zwischen der Schweiz und Deutschland. Noch viele weitere Partien sollten folgen.
Während heute um den Verkauf des Stadionnamens gekämpft wird, träumte man damals von einer neuen Heimstätte, die dem rotblauen Club unvergessliche Momente bescheren würde.
Entstehung des alten «Joggeli»
Der Sport etablierte sich verstärkt in Basel während den 1930er-Jahren. Der Bedarf an einer modernen Sportstätte wurde immer wie dringlicher. 1937 begannen die Bauarbeiten, jedoch mussten diese bereits mit dem Beginn des 2. Weltkriegs eingestellt werden. 1952 wurde ein Baukredit von der Regierung abgelehnt, was jedoch nicht das Ende der Pläne bedeutete. Eine private Stadiongenossenschaft übernahm das Projekt und konnte innerhalb kurzer Zeit das Stadion errichten.
Das Joggeli im Rampenlicht der Weltmeisterschaft
Am 25. April 1954 erlebte Basel die feierliche Eröffnung des Joggeli-Stadions. Gebaut von den Architekten Johannes Gass und Wilfried Boos, war es eines der grössten der Schweiz zu seiner Zeit. Passend zum Auftakt der «ersten richtigen Weltmeisterschaft» wurde das Stadion eingeweiht und war Gastgeber für insgesamt sechs Spiele, darunter ein mit 58’000 Zuschauern gefülltes Halbfinale. Leider endete die Reise der Schweizer Nationalmannschaft mit einer knappen Niederlage von 7:5 gegen Österreich im Viertelfinale.
Neue Heimat für den FCB
Doch die Euphorie hielt nicht lange an. Nach der Weltmeisterschaft bezog kein Team aus der Region das Stadion. Den Unterhalt finanzierte man mit verschiedensten Sportanlässen. Mehr als ein halbes Jahrhundert flossen die Schweisstropfen der FCB-Spieler auf dem Landhof im Wettstein. 1965 änderte sich dies. Als der FC Basel in das «Joggeli» Einzog und mit ihm die Erfolge kamen, wurden die damaligen Konflikte gelöst. Mit sechs Meistertiteln und einer Zuschauerzahl von rund 20’000 pro Spiel, gehörte das rotblaue Stadion zum absoluten Spitzenreiter der Schweiz.
Im Laufe der Jahre nahmen die Erfolge ab und mit dem Rutsch in die Nati B 1988, verloren viele das Interesse am Club. 1998 neigte sich die Zeit des alten Joggeli dem Ende zu und es wurde durch den neuen St. Jakob-Park abgelöst. Am 15. März 2001 wurde das neue Stadion mit dem Spiel Basel–Lausanne (0:0) eröffnet.
Doch viele denkwürdige Momente und grosse Fussballereignisse bleiben. Zahlreiche Spiele auf nationaler und internationaler Ebene fanden dort statt, wobei das Stadion stets eine beeindruckende Kulisse für damalige Zeiten bot. Auch Konzerte wie das der Rolling Stones 1982 werden stets in Erinnerung bleiben.
«Joggeli für immer» heisst es heute von der Muttenzerkurve und in Gedenken an die Einweihung vor 70 Jahren hoffentlich noch viele Jahrzehnte weiter.
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Nordrampe
Da stimme ich Ihnen vollkommen zu, es waren sehr schöne Zeiten.
Roli
Das waren noch schöne Zeiten im alten Joggeli. Stimmung und ohne Krawalle.