
Abfalllösungen sind noch in der Ferne: Dem Gundeli ist es zu dreckig
Baseljetzt
Im Gundeli-Quartier gibt es grossen Unmut über herumliegenden Abfall und von Raben aufgerissenen Abfallsäcke. Anwohnende haben deshalb gemeinsam mit dem Kanton an einem runden Tisch Lösungen diskutiert.
Kein schöner Anblick im Gundeli-Quartier: Die Anwohnenden beschweren sich seit einiger Zeit über den Abfall. Dieser liegt umher und es gebe auch grosse Probleme mit Abfallsäcken, die von Raben aufgerissen werden. Ein runder Tisch soll jetzt helfen. Die Leute aus dem Gundeli haben sich deshalb am Dienstagabend mit dem Kanton getroffen.
Es gibt verschiedene Orte im Gundeli, wo Abfall zu finden ist. Zum Beispiel beim Busbahnhof hinter dem Bahnhof SBB. Genau wegen solcher Orte ist der Anwohner Filip Winzap an den runden Tisch gekommen. Er findet, der Fokus liege zu oft nur auf den grossen Brennpunkten, wie die Basler Innenstadt. «Dort, wo ich wohne, im Grossraum Dreispitz, wird halt extrem viel Müll auch immer wieder unter anderem von Tieren verrissen», sagt Winzap. Durch den Wind verteile sich der Abfall im ganzen Quartier. «Dann sieht man einfach nach einem kleinen Sturm, dass das im ganzen Quartier herumliegt.»
«Das Thema bewegt die Leute»
Der runde Tisch mit dem Kanton organisierte die Quartierarbeit «Gundeldinger Koordination». Das Ziel: Die Beschwerden der Leute zu bündeln. «Es ist schon ein sehr kontroverses Thema, das hat man gemerkt», sagt Nicolette Seiterle, Geschäftsleiterin «Gundeldinger Koordination». «Die Diskussion hat gar nicht mehr aufgehört. Ein Votum hat das andere ergeben.» Das zeigt: «Es ist ein Thema, das die Leute offenbar bewegt hier im Gundeli», so Seiterle. «Ich würde sagen, wir haben schon ein paar Lösungsansätze gefunden, die jetzt nicht irgendwo in der Luft schweben, die auch recht konkret sind.»
Die möglichen Lösungen: eine neue Kompostanlage für das Gundeli, mehr Prävention und auch Eigeninitiative, die die sogenannten Abfalljäger vorleben. Eine Gruppe von Freiwilligen, die regelmässig in der Region Abfall einsammeln.
Unterflurcontainer als Lösung
Auch Markus Müller, Leiter der Basler Stadtreinigung, diskutierte mit und sieht für das Problem der aufgerissenen Abfallsäcke eine Lösung am Horizont: «Das Gespräch ist auch von den Anwesenden immer wieder auf Unterflurcontainer gekommen.» Gerade, was das Problem mit den Krähen im Gundeli, die Abfallsäcke aufreissen, betrifft, würden Unterflurcontainer Abhilfe schaffen.
Im nächsten Jahr startet aber erst ein Pilotprojekt mit Unterflurcontainern im Bachletten-Quartier. Bis es solche im Gundeli gibt, dauert es noch lange.
Hotspot internationaler Busbahnhof
Auch bei weiteren Anliegen gibt es noch keine passende Lösungen. Beim internationalen Busbahnhof hinter dem Bahnhof SBB würde viel Abfall auf dem Boden landen und wenig geputzt, hiess es am runden Tisch. Man wisse nicht, war dort zuständig ist. «Ich fände es toll, wenn es jetzt eine Fortsetzung gebe, bei der man dann zum Beispiel die SBB oder Flixbus und die anderen Busunternehmen von diesem internationalen Busbahnhof zusammenbringen könnte, weil das so ein Hotspot im Gundeli ist, der noch nicht gut funktioniert», sagt Nicolette Seiterle.
An einem nächsten runden Tisch würde die «Gundeldinger Koordination» gerne auch die SBB dabei haben. Dieses Mal blieb die SBB trotz Anfrage dem runden Tisch fern.
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akjo
Heute verlangt BS bezüglich entsorgung viel zu viel von den Steuerzahlenden. Wir müssen alles korrekt entsorgen aber es wird dafür nicht viel geboten und wenn au, wird dafür immer Geld verlangt. Es wäre alles einfacher wenn man wie früher 1x pro Monat alles entsorgen kann indem man es aufs Trottoir stellt und mitgenommen wird. Ich denke das es möglich ist , wir zahlen genügend Steuern. Schaft auch Arbeitsplätze!😉
Nachdenken
Die Basler Bevölkerung gibt gern zu viel Geld aus, sei es für hohe Steuern, hohe Prämien der Krankenversicherung, überhöhte Preise für das U-Abo oder den Bebbisack. Es fehlt nur noch an einer Klimasteuer. Im Vergleich dazu haben die Zürcher deutlich bessere Bedingungen und erst noch eine höhere Lebensqualität als in Basel.
spalen
dann wünsche ich ihnen ein gutes übersiedeln nach zürich. offensichtlich ist basel das grauen für sie, wie sie in jedem ihrer beiträge eindrücklich formulieren.
Hoschi
Da bin ich gleicher Meinung, immer nur von Zürich schwärmen und Basel zugleich noch schlecht machen. Wohnort wechseln wäre doch eine Option?
Hoschi
Da gebe ich Ihnen vollkommen recht 😉
Sprissli
Man muss nur mal schauen wär dort wohnt!
Hoschi
Und hier wieder mal rassistisch?