Seit rund einem Monat beobachtet Basel das Aufwachsen der drei jungen Steinkäuze vor den Toren der Stadt. Nun wird es Zeit, von ihnen Abschied zu nehmen.

Abend für Abend sehen einige Hundert Menschen dem Treiben der Eulenfamilie in einer der Brutröhren des BirdLife-Artenförderungsprojekts zu. Besonders der Abend des 30. Juni sorgte bei den Beobachtenden für Aufregung. Dieser schien eine dramatische Wende im beschaulichen Eulenalltag zu bringen. Mutig kletterten die noch unbeholfenen Jungvögel aus der Röhre und purzelten regel-recht aus der Bildfläche. Es grenzt an ein kleines Wunder, dass alle Vögel wieder wohlbehalten zurückgefunden haben.

Jetzt ist es aber so weit und der Abschied der drei Steinkäuze rückt immer wie näher. Spätestens im Alter von rund 3 Monaten verlässt der Nachwuchs das Revier der Eltern – die Männchen suchen ihr eigenes Revier. Später folgen die Weibchen. Für die Steinkäuze beginnt ein neuer Lebensabschnitt – es werden lebenslange Partnerschaften gebildet.

Rosalie, Merlin und Schorsch

In einem Aufruf an die Bevölkerung hat die Basler Kantonalbank drei passende Namen für die Vögel gesucht. Dabei kam heraus: Rosalie, Merlin und Schorsch sollen die Vögel heissen, die uns in den letzten Wochen Einblicke in ihr Wohnzimmer gewährt haben.

Steinkäuze sind Vögel mit einem hohen Anspruch an ihren Lebensraum. Da, wo sie sich wohlfühlen, geht es vielen anderen Arten ebenfalls gut. Darum betreibt BirdLife Schweiz seit über 25 Jahren das trinationale Steinkauz-Artenförderungsprojekt vor den Toren Basels. Die wichtigsten Massnahmen stellen die Lebensraumaufwertungen durch die Pflege und Neuanlage von Obstgärten, blütenreiche Wiesen abwechselnd mit kurzer und lückiger Vegetation sowie die Anlage von Strukturen zur Förderung der Beutetiere wie Grossinsekten, Reptilien und Kleinsäugern dar.