Abstieg nach erstem Nati-Umbruch: Braucht es jetzt Rücktritte vom Rücktritt?
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Abstieg nach erstem Nati-Umbruch: Braucht es jetzt Rücktritte vom Rücktritt?

20.11.2024 06:08 - update 20.11.2024 00:16
Florian Vögeli

Florian Vögeli

Den ersten Umbruch mit drei Rücktritten scheint die Schweizer Fussball-Nati nicht gut verkraftet zu haben. Erstmals steigt sie aus der höchsten Liga der Nations League ab. Braucht es im Hinblick auf die WM-Quali ein Comeback?

Die Zahlen sprechen für sich. Die Schweiz beendet die Nations League als Gruppenletzter. Aus sechs Spielen resultierten nur zwei magere Punkte. Mit einem Torverhältnis von sechs Toren bei 14 Gegentreffern ist der erstmalige Abstieg in die League B absolut verdient. Dabei wäre in der Gruppe mit Spanien, Dänemark und Serbien der zweite Platz und damit die Qualifikation für das Finalturnier durchaus möglich gewesen.

Natürlich ist in diesen sechs Spielen vieles gegen die Schweiz gelaufen. Es gab fragwürdige Schiedsrichterentscheide, die Punkte gekostet haben. Oder verletzungsbedingte Ausfälle, die nur schwer zu kompensieren sind. Aber letztlich war das Schweizer Team spielerisch einfach nicht überzeugend genug, um zumindest den Ligaerhalt klarzumachen.

Schweiz weiterhin in Topf 1

Muss man jetzt um die WM-Qualifikation bangen? Trotz des Abstiegs in der Nations League kann die Schweiz ein wenig aufatmen. Sie bleibt in Lostopf 1. In diesem Topf für die Auslosung der WM-Qualifikation sind die besten Teams der Nations League sowie die in der Fifa-Rangliste vorne platzierten Nationen. Damit geht die Nati den grössten Krachern aus dem Weg. Und das ist wichtig, denn nur der Gruppensieger ist sicher für die WM 2026 in den USA qualifiziert.

Glück für die Schweiz. Mit welchen Mannschaften es Murat Yakins Team in der WM-Qualifikation zu tun bekommt, entscheidet sich bei der Auslosung am 13. Dezember. Die Qualifikation beginnt für die Nati im März oder Juni nächsten Jahres. Je nach Gruppengrösse wird die Schweiz noch ein bis zwei Testspiele vor dem WM-Auftakt bestreiten.

Braucht es Rücktritte vom Rücktritt?

Dann sollte Nationalcoach Yakin aber auch die beste Schweizer Mannschaft aufstellen können. Sie hat sich in den letzten Jahren in die erweiterte Weltspitze gespielt. Wenn aber Schlüsselspieler wie Manuel Akanji (Manchester City) oder Granit Xhaka (Bayer Leverkusen) ausfallen, wird es schwierig. Im Vergleich zu den führenden Nationen ist der Schweizer Kader nicht sehr breit. Umso wichtiger wäre es, dass sich die besten Spieler möglichst lange für die Schweiz zerreissen.

Mit den drei jüngsten Rücktritten ist klar: Die Nati will den ersten Umbruch einläuten. Doch Yann Sommer (Inter Mailand), Xherdan Shaqiri (FC Basel) und Fabian Schär (Newcastle United) fehlen der Schweiz. Während Sommer und Schär auf Vereinsebene weiterhin auf höchstem Niveau spielen, blüht Shaqiri in Basel auf und zeigt, dass seine Fitness auch über 90 Minuten hält. Im Tor wird Sommer von Gregor Kobel (Borussia Dortmund) bestens vertreten. Doch Schär hätte Yakin gut gebrauchen können. Und bei der mageren Ausbeute von nur sechs Toren in sechs Spielen wären auch die Shaqiris Qualitäten gefragt gewesen.

Nun stellt sich die Frage, ob es bis zur WM-Qualifikation im Frühling noch ein oder gar mehrere Rücktritte vom Rücktritt geben wird. Oder ist das Verhältnis zum Nationalcoach so zerrüttet, dass alle nichts mehr davon wissen wollen, solange Yakin Trainer ist? Auf jeden Fall bräuchte die Schweiz die besten Spieler in ihren Reihen. Denn sie hat nicht das Privileg anderer Nationen, über einen breiten Kader zu verfügen.

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Kommentare

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20.11.2024 07:41

Freddi1985

Sehr schade

0 1
20.11.2024 06:16

pserratore

Der Wandel der Zeit…

2 0

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