
«Alle haben Angst. Vor Lindemann»: Rammstein ändert Liedtext
Deborah Rullo
Der Skandal um Rammstein wirkt sich weiterhin auf das Programm der Rockband aus. Am Sonntag hat das zweite Konzert in Berlin stattgefunden, bei dem Till Lindemann den Songtext seines Liedes «Angst» veränderte.
Die Rammstein-Konzerte in Berlin waren im Vorfeld von vielen Kontroversen begleitet. Es gab eine Petition, die versuchte, den Auftritt der Band aufgrund der Vorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann zu verhindern. Vor dem eigentlichen Auftritt der Band gab es in der Stadt Proteste. Trotz allem spielte Rammstein letztendlich im Olympiastadion vor einem begeisterten Publikum.
Während den Konzerten am Samstag und Sonntag drückten zahlreiche Fans ihre Solidarität mit Rammstein aus, indem sie mitgebrachte Schilder in die Luft hielten. Auf den Schildern standen Botschaften wie «Wir unterstützen euch» oder «Gemeinsam stehen wir fest, wir bleiben loyal».
Lindemann singt geänderten Songtext
Wie die «Morgenpost» berichtete, hielt sich trotz dieser Fan-Solidarität die Kommunikation des Sängers mit dem Publikum in Grenzen. Gelegentlich rief Lindemann einfach «Berlin!» in die Menge und am Ende verabschiedete er sich kurz. Offensichtlich hat sich die Band dazu entschieden, ihre Musik für sich selbst sprechen zu lassen – was nicht ungewöhnlich ist für Rammstein.
So änderte Lindemann den Text des Liedes «Angst». Eigentlich heisst es: «Und die Furcht wächst in die Nacht/Tür und Tore sind bewacht/Die Rücken nass, die Hände klamm/Alle haben Angst vorm schwarzen Mann». Lindemann aber sang «Die Rücken nass, die Hände klamm – alle haben Angst. Vor Lindemann.»
Diese Änderung bleibt von den Fans nicht unbemerkt. Auf Twitter äussern sich viele von ihnen positiv dazu.
Coole Aktion von #TillLindemann
— ❤️BloodyMary🖤 (@LovelyGirl999) July 16, 2023
😁👍🖤🤘❤️ #Rammstein #IStandWithTillLindemann pic.twitter.com/tYFuRuvVSC
Schwere Vorwürfe
Offensichtlich eine Anspielung auf die Ereignisse der letzten Wochen, denn die Vorwürfe gegen Lindemann wiegen schwer. Verschiedene Frauen behaupten, Opfer sexuellen Missbrauchs durch den 60-jährigen Frontsänger von Rammstein geworden zu sein. Dem Rockstar wird auch der Einsatz von K.o.-Tropfen zur Last gelegt. Über seine Anwälte lässt er diese Anschuldigungen kategorisch als «unwahr» zurückweisen.
Insgesamt drei Konzerte gibt die Band Rammstein in Berlin. Nach einer Pause am Montag wird Rammstein am Dienstag das dritte und letzte Konzert im Berliner Olympiastadion spielen.
Für Lindemann gilt die Unschuldsvermutung.
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