
Amy Macdonald, Duran Duran und Dermot Kennedy: Diese Stars treten an der Baloise Session auf
Valerie Zeiser
Mit Spannung wurde es erwartet, das diesjährige Line up der Baloise Session. Nun ist bekannt, wer ab 17. Oktober bei der Konzertreihe in Basel auftreten wird.
«Schokolade funktioniert immer», sagt Beatrice Stirnimann an der Pressekonferenz zum Programm der diesjährigen Baloise Session. Was sie damit meint? Sie sei mit einem Koffer Schokolade und einer Mission auf New York gereist. Die britische Band Duran Duran, bekannt für Hits wie «The Wild Boys», soll an der diesjährigen Baloise Session auftreten. Bis zur Managerin konnte sie zwar nicht durchdringen, aber immerhin hat jemand die Türe aufgemacht. «Dieser Person konnte ich dann die Schokolade übergeben, die es zur Managerin geschafft hat.» Das Ergebnis: Duran Duran tritt gleich zwei Mal an der diesjährigen Baloise Session auf. Schokolade öffnet also wahrlich Türen.
Aber nicht nur Duran Duran hat Beatrice Stirnimann so gefunden. Der Mann, der ihr die Schokolade an der Türe abgenommen hat, ist selbst Manager. Und so ergab es sich, dass auch dessen Künstlerin, Paula Dalla Corte, an der diesjährigen Baloise-Session auftreten wird. Und zwar als Vorband von Duran Duran.
40 Jahre Baloise Session
Zugegeben, nicht für jeden Act wird ein solcher Aufwand betrieben. Beatrice Stirnimann outet sich dann aber als Fan von Duran Duran. Auch für sie persönlich hat sich der Aufwand also gelohnt. Und schliesslich ist dieses Jahr auch Jubiläumsausgabe: Bereits zum 40. Mal findet die Baloise Session statt.
Insgesamt 10 Konzertabende wird es geben. Man wolle die Atmosphäre der früheren New Yorker Musikclubs wieder aufleben lassen. Besuchende können Konzerte am Clubtisch bei Kerzenlicht geniessen. Was aber nicht heisst, dass nicht getanzt werden kann und soll. Die zehn Abende stehen jeweils unter einem Motto. Bespielt werden sie von je einer Vorband und einem Hauptact.
Zoë Më freut sich auf ihren Auftritt
Eröffnen wird die 40. Baloise Session eine Sängerin, die dieses Jahr schon einiges erlebt hat: Zoë Më. Die Sängerin mit Basler Wurzeln ist beim Eurovision Song Contest im Mai für die Schweiz angetreten. Gerade weil dieser in Basel stattgefunden hat, freue sie sich sehr, wieder zurück zu sein. «Ich bin am Rathaus vorbeigelaufen und da habe ich es alles wieder vor mir gesehen. Die Eröffnungszeremonie, die jubelnden Menschen und die Künstlerinnen und Künstler der anderen Länder.» Auf den Auftritt an der Baloise Session freue sie sich zudem, weil ihre Grosseltern hier wohnen. «Sie haben gesagt, die Baloise Session ist das Konzert, das man als Basler Künstlerin gespielt haben muss».
Passend zum Thema der Pressekonferenz tritt sie am Mittwochmorgen gleich noch selbst auf. Und stimmt damit ein auf das vielfältige Programm. Der Vorverkauf startet am 27. August um 8 Uhr. Eine Übersicht:
Opening Night, 17. Oktober: Amy Macdonald und Zoë Më

Den Auftakt zur diesjährigen Baloise Session macht Zoë Më. Ihr Sound sei eine fragile Mischung aus Chanson, Pop und elektronischen Texturen, schreibt die Baloise Session. Die Künstlerin ist in Basel aufgewachsen und lebt nun in Biel. «In meinen Songs erzähle ich Geschichten aus dem Leben», sagt die 25-Jährige an der Medienkonferenz.
Amy Macdonald hat am 11. Juli dieses Jahres ihr sechstes Album veröffentlicht. Mit «Is This What You’ve Been Waiting For?» zeigt die schottische Künstlerin mehr Tiefe und mehr Reife, behält aber die Unmittelbarkeit, die ihre Fans so lieben. Live sei sie nahbar, mitreissend und voller Charme, schreiben die Veranstaltenden.
Welcome to the Dancefloor, 18. Oktober: Berlioz und Parov Stellar

Der zweite Abend lädt zum Tanzen ein. Mit einer Mischung aus Jazz und House stimmt der junge Künster Berlioz auf den Abend ein. Er selbst beschreibt seinen Stil mit der Aussage «If Matisse made House music». Mit 3.3 Millionen Hörerinnen und Hörern im Monat kann man wohl kaum mehr von einem Newcomer sprechen.
Abgelöst wird Berlioz von Parov Stellar. Der österreichische Künstler kombiniert in seinem Sound den Charme der Zwanzigerjahre und futuristische Beats. Parov Stellar ist ein Pionier des Elektro Swing, beweist aber mit seiner neusten Single «In Between» dass er noch immer neue Soundwelten erkundet, wie die Veranstaltenden schreiben.
Rock on, 21. Oktober: Queens of the Stone Age und Moonpools

Am 21. Oktober wird in der Messehalle dann gerockt. Einstimmen wird die Basler Band Moonpools. Ihr Sound befinde sich irgendwo zwischen Traum und Melancholie, schreiben die Veranstaltenden. Auf der Bühne würde Moonpools eine packende Performance liefern, ohne zu überfordern. Der perfekte Einstieg für einen abwechslungsreichen Abend.
Wo Queens of the Stone Age auftreten, sind die Tickets innert weniger Minuten ausverkauft. Das zeigt ein Blick auf ihre Website. Mit ihrem Auftritt 2024 in den historischen Katakomben von Paris hat sich die Band neu erfunden. Der Film «Alive in the Catacombs» sei zum Vorbild für eine neue live-Erfahrung geworden, schreiben die Veranstaltenden. Nun bringen Queens of the Stone Age dieses seltene Format nach Basel. Gemeinsam mit Moonpools repräsentieren sie eine neue Offenheit im Rock: kein Posieren, kein Cliché, stattdessen Tiefe, Ästhetik und das Wagen von Experimenten.
Wild Boys, 23. Oktober: Duran Duran und JC Stewart

Mit Songs wie «I need you to hate me» hat sich der 27-jährige Nordirländer JC Stewart in die Herzen von tausenden Menschen gesungen. Mit seinem Début Album «Space Hurts» besingt er intime Themen wie Verlust, Trennungen und der Suche nach Sinn. Das tut er direkt und sensitiv, aber nie kitschig.
JC Stewart bereitet das Publikum vor auf Duran Duran. Die Band aus Grossbritannien steht für Dekaden musikalischer Innovationen. Mit 100 Millionen verkaufte Alben ist die Band zu einem kulturellen Phänomen geworden, das einen bleibenden Einfluss auf die Popmusik hinterlassen hat. Mit jedem Album erfindet sich die Band neu, was einen spannenden Abend in Basel verspricht.
The Reflex, 24. Oktober: Duran Duran und Paula Dalla Corte

Gleich noch einmal erweist Duran Duran der Baloise Session die Ehre, dieses Mal aber mit weiblichem Voract. Paula Dalla Corte mischt Americana-Nostalgie, cineastischen Pop und eine Prise Glamour und kombiniert dies mit einer Stimme die irgendwo zwischen Neo-Soul und Blues oszilliert.
Power of Pop, 25. Oktober: Pegasus und Aloe Blacc

Aloe Blacc’s Songs könnten nicht zu Groove reduziert werden, sie eröffnen Sphären der Erfahrung, schreiben die Veranstaltenden. Mit Songs wie «I Need a Dollar» oder «The Man» lädt der Linguist und Psychologe aus Kalifornien ein zu denken, zu fühlen und sich zu Bewegen. Am 25. Oktober will er dies nun auch in Basel tun.
Abgelöst wird Aloe Blacc durch Pegasus. Die Band aus Biel spiele nicht nur Pop, sie würde es verkörpern, schreibt die Baloise Session. Songs wie «Skyline» oder «Digital Kids» würden zeigen, wie natürlich die Band Emotionen und Haltung zusammenführen. Aloe Blacc und Pegasus haben ausserdem zusammen ein Song veröffentlicht. Ob sie «Greatest Show On Earth» am 25. Oktober wohl gemeinsam spielen werden?
Vom Leben und der Liebe, 28. Oktober: Max Herre & Joy Denalane und Dabu Fantastic

Drama trifft auf Intensität, und dennoch ist da noch Raum für Brüche, Stille und Nachhall. Max Herre & Joy Denalane produzieren Musik die berührt, ohne überbordend zu sein, schreiben die Veranstaltenden.
Dabu Fantastic aus dem Zürcher Oberland nehmen hierbei einen anderen Weg. Das sei genau der Grund, warum die Kombination aus den zwei Acts funktionieren würde, schreiben die Veranstaltenden. In Songs wie «Angelina» oder «Nomal sone Nacht» vermischen die beiden Künstler durch direkte und offene Sprache Themen wie Alltag, Humor und Ernsthaftigkeit. So würde der Abend zur akkustischen Konversation. Und obwohl die Stimmen nicht dieselbe Geschichte erzählen, geht es um das gleiche Thema: Verletzlichkeit als Kraft.
Songwriter’s Night, 31. Oktober: Lukas Graham und Tim Gregory

Die beiden Acts dieses Abends posieren nicht nur gleich auf dem Foto, sie verbindet auch noch etwas anderes: ihre in Songs verpackte persönliche Erfahrungen haben universellen emotionalen Charakter. Tom Gregory, bekannt durch Songs wie «Fingertipps» oder «Never look back» würde packende Melodien mit emotionaler Tiefe verbinden und seine Bühnenpräsenz sei beeindruckend, schreiben die Veranstaltenden.
Hinter dem Act Lukas Graham steht kein Einzelkünstler, wie anhand des Namens vermutet werden könnte, sondern ein Quartett aus Dänemark. Mit ihrem Song «7 Years» wurde aus dem Insidertipp in Kopenhagen eine international bekannte Band. Der kern ihrer Musik blieb aber unverändert: Authentizität, emotionale Direktheit und eine Darstellung aller Tiefs und Hochs des Lebens.
Fusion of the Future, 5. November: Jon Batiste und Ca7riel & Paco Amoroso

Gleich sieben Premio Gardel Statuettes, das argentinische Äquivalent zu den US amerikanischen Grammys, haben Ca7riel & Paco Amoroso dieses Jahr erhalten. Die beiden Künstler konnten sich im vergangenen Jahr einen Wunsch erfüllen, indem sie an den «Tiny Desk Concerts» teilnehmen konnten, woraufhin sie viral gingen, schreiben die Veranstaltenden. Jetzt touren sie gemeinsam um die Welt und ihrer Mischung aus südamerikanischen Rythmen, Rap, Funk und Jazz.
Indem Ca7riel & Paco Amoroso mit Jon Batiste kombiniert werden, soll aufgezeigt werden, wie komplex Popmusik heutzutage sei. Als Kind habe Jon Batiste in seiner Familienband Musik gemacht und habe Klavierspielen gelernt. Früh hat er auch angefangen, selbst zu singen, Songs zu schreiben und Filmmusik zu entwerfen. Heute lässt er sich in seinem Sound von seiner klassischen Ausbildung inspirieren und hat dafür bereits sieben Grammys und auch einen Oscar gewonnen.
Northern Heart & Southern Blues, 6. November: Dermot Kennedy und Larkin Poe

Eine Studie in Kontrasten sei dieser Abend, schreiben die Veranstaltenden. Zuerst der Irländer Dermot Kennedy, der in emotionale Tiefen abtaucht, dann Larkin Poe, deren Songs vor Kraft und Selbstsicherheit stahlen. Mit Songs wie «If God is a Woman» und «She’s a Self Made Man» würden die beiden Künstlerinnen südlichen Rock mit Haltung und Biss präsentieren, schreiben die veranstaltenden. Seit sie Teenager waren, machen die Schwestern gemeinsam Musik.
Dermot Kennedys Musik hingegen sei eine Makroaufnahme der Seele. Mit seiner rauchigen und drängenden Stimme trifft er jeden Ton. Seine Beats wirken wie ein natürlicher Puls, der aus der Erde kommt, schreiben die Veranstaltenden. Während Kennedy wie ein innerer Monolog im Halbdunkeln wirkt, scheinen Larkin Poe wie eine Elektrogitarre im Staub. Eine Studie des Kontrasts.
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TomGrau
scheint nicht mehr zu ziehen bei den Acts die balois Session
Jerk_Vomit
nice, Duran Duran und QOTSA. Alle anderen sagen mir nichts.