Auch in diesem Jahr kommst du ohne Bargeld nicht weit
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Herbstmesse
Basel-Stadt

Auch in diesem Jahr kommst du ohne Bargeld nicht weit

28.10.2023 07:21 - update 28.10.2023 14:33
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Nur noch jede dritte Person in der Schweiz kauft mit Bargeld ein. Doch ein Augenschein auf dem Petersplatz vor Beginn der Herbstmesse zeigt: Viele Stände möchten trotzdem nicht auf digitales Bezahlen umstellen.

Schlange stehen für Bargeld – ein Bild, das man von der letzten Herbstmesse nur allzu gut kennt. Die schlechte Nachricht vorweg: auch in diesem Jahr kommst du beim Herbstmesse-Besuch nicht ums Bargeld herum. Trotzdem scheint die diesjährige Ausgabe in Sachen bargeldloses Zahlen Fortschritte zu machen.

Was sagen die Standbetreiber zum Trend des digitalen Bezahlens? Baseljetzt hat sich einen Tag vor Beginn der Herbstmesse auf dem Petersplatz umgehört. Bei den meisten Ständen sind die Rollläden geschlossen. Einige sind aber immer noch fleissig dabei, ihre Lieferwagen zu entladen oder letzte Handgriffe zu erledigen.

Vielerorts gilt: Nur Bares ist Wahres

Einer von ihnen ist der Betreiber von «Pascal’s süsses Paradies». Für ihn gilt immer noch: Nur Bares ist Wahres. «Das Bezahlen mit Karte dauert viel zu lange, die Kunden laufen uns weg, wenn sie zu lange anstehen müssen», sagt er. Hinzu kämen die hohen Karten-Gebühren für meist kleine Beträge. Sein Fazit: «Auf einer Herbstmesse gehört Bargeld einfach dazu».

Auch bei der Confiserie Jonasch verzichtet man auf Kartenzahlung. Mit einer Kombination aus Twint und Barzahlung fahre man aber seit einigen Jahren «sehr gut».

Ein paar Meter weiter, im «Kaffi zum König», werden noch Gläser eingeräumt. Mit Karte zahlen kann man hier, aber: Das obligatorische Depot auf dem Mehrweggeschirr mache das bargeldlose Bezahlen umständlich, erklärt ein Mitarbeiter des Standes: «Wenn ein Kunde fünf Glühweine mit Karte bezahlt und dann das Depot in bar zurückbekommt, wird es kompliziert», die Abrechnung am Ende des Tages zur Geduldsprobe. Ein weiteres Problem: Wegen der schlechten Internetverbindung käme es regelmässig zu Wartezeiten. Und auch die Gebühren seien lästig. Das Bezahlen mit Karte ist hier also möglich – aber nicht unbedingt erwünscht.

Kartenzahlung oder Twint wird vielerorts dennoch akzeptiert. Zum Beispiel an Pop-up-Ständen wie jenem von «Crea Diva» oder dem «Läckerli Huus». Auch ein Chäsbängel der Bäckerei Zihlmann kann mit digital bezahlt werden.

Kartenzahlung und Twint im Aufwind

Laut Peter Howald, Präsident des Schweizerischen Schaustellerverbandes, bietet rund die Hälfte der Messestände sowohl Bargeld als auch Karte oder Twint an. Ob die Standbetreiber digitale Bezahlmöglichkeiten anbieten wollen oder nicht, sei ihnen selbst überlassen, «da gibt es keine Vorgabe».

Gut möglich, dass sich der Trend zum bargeldlosen Bezahlen an der Herbstmesse durchsetzen wird. Andernorts sei man da schon etwas weiter: «Ich habe von der Messe Luzern gehört, dass das digitale Bezahlen deutlich zugenommen hat», sagt Gian Jonasch, Präsident des Schweizerischen Marktverbandes Sektion Nordwestschweiz. Und: Je stadtnäher eine Messe sei, desto mehr werde bargeldlos bezahlt.

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30.10.2023 16:48

Schorsch_vom_Hafebbegi_3

Das übliche Lamentieren halt. Wenn ich beim Jonasch für 21.- einkaufe und mit Karten bezahlen will, dann sagt mir die freundliche Verkäuferin: “Aber nit mit däm Bedraag”.
Gebühren bezahlt der Verkäufer egal ob ich für 21.- oder für 100.- einkaufe, dann spielt es ja keine Rolle ob ich für wenig oder viel einkaufe. Oder heisst das, wenn ich für viel Geld einkaufe, dass die Gewinnmarge immer höher wird?
Mit Twint geht dann hingegen, da keine Gebühren, dafür geht das Twint bezahlen je nach dem ewig lang. Fast noch länger, als wenig jemand lauter Kleingeld raussucht.
Bei einem anderen Essensstand nicht weit entfernt davon: Karte? Kein Problem…

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28.10.2023 06:50

akjo

Für die Aussteller ist Bar zahlung wichtig. Ich habe noch nie ein Kassenbon beim zahlen bekommen…
Am Ende, versteuren die Aussteller was Sie vollen.
Wunsch allen eine Erfolg reiche Messe!🎈🎠🎡🎢

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