Auf den Dächern der Region: So dringend braucht es Solarinstallateure
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Auf den Dächern der Region: So dringend braucht es Solarinstallateure

08.11.2023 18:20 - update 10.11.2023 13:09
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Die Nachfrage nach fähigen Installateur von Solaranlagen ist gross. Ab nächsten Sommer wird darum erstmals eine Ausbildung zum Solarinstallateuer angeboten. Baseljetzt steigt mit Praktikant Livio Wagner aufs Dach.

Es ist 13 Uhr in Muttenz. Der Wind bläst und die Regentropfen fallen auf das Dach der Margelacker Schule. Während viele andere aus dem Mittag kommen und sich zurück an ihren Bürotisch setzten, arbeiten Livio Wagner und seine Kollegen in schwindelerregender Höhe. Der 19-Jährige macht zur Zeit ein Praktikum bei der Firma Sonnenwende und installiert hier eine neue Solaranlage. Der Job sei anspruchsvoll aber auch toll, erzählt er. «Man ist immer schön draussen. Das bedeutet aber auch, dass man dem Wetter und den Witterungen ausgesetzt ist.»

10’000 Solarfachkräfte fehlen

In der Branche ist man froh um den Nachwuchs, sagt Guido Köhler, Verwaltungsratspräsident der Alteno Solar AG. «Wir haben einen akuten Mangel an Fachkräften, die die Anlagen überhaupt installieren können.» Das boomende Geschäft mit der Solarenergie hat nun aber dafür gesorgt, dass es ab Sommer 2024 zwei entsprechende Lehrausbilung gibt: Solarinstallateur:in EFZ und Solarmonteur:in EBA. Diese sollen drei, repsktive zwei Jahre dauern und können neben einer Berufsmatur absolviert werden. 150 Ausbildungsbetreiebe suchen ab sofort nach Lernenden, schreibt Swisssolar in einer Mitteilung. Erste Jugendliche hätten auch bereits schon eine Schnupperlehre absolviert.

Es sei höchste Zeit, betont Köhler: «Diese Lehre wäre vor fünf Jahren natürlich noch besser gewesen.» Denn wer jetzt die Ausbildung beginnt, muss noch drei bis vier Jahre bis er oder sie voll arbeiten kann. «Trotzdem ist es super, dass es diese Möglichkeit nun überhaupt gibt.» Um die Energiewende umsetzten zu können, braucht es bis ins Jahr 2035 nämlich circa 10’000 weitere Personen in der Solarbranche, schreibt Swisssolar. Die Zahl der Mitarbeitenden müsse sich also verdoppeln.

Ein Job für Quereinsteiger:innen

Bis anhin sei der Weg aufs Dach eher ungewöhnlich gewesen. «Die meisten sind Quereinsteiger:innen», erklärt Köhler. Berufsleute in ähnlichen Berufen würden sich zusätzliches Fachwissen in der Praxis aneignen und Weiterbildungen besuchen. Häufig seien es auch Dachdecker, welche die Soloranlagen schliesslich installieren. «Ich habe letztens sogar einen Monteur kennengelernt, der aus der Autobranche aus Spanien kommt», erzählt Köhler. Das soll sich mit den neuen Lehrgängen im nächsten Jahr ändern. So soll ein weitere Wachsen der Solarbranche unterstützt werden.

Trotz allem hat sich Praktikant Livio Wagner gegen die Lehre entschieden. Das liegt jedoch nicht am Beruf an sich, sondern am Timimg. «Wenn ich jetzt 15 Jahre alt wäre, würde ich die Lehre sofort machen», sagt er. «Ich habe mich damals aber dafür entschieden weiter in die Schule zu gehen und habe nun bereits die passende Ausbildung, um ein Studium an einer Universität anzufangen.» Aus diesem Grund wird er im nächsten Sommer nicht mehr auf Hausdächern stehen, sondern in Vorlesungssälen sitzen.

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