
Auszug der Varis und Tausch bei den Zwergflusspferden im Basler Zolli
Sophie Jung
Der Basler Zolli tauscht Zwergflusspferde aus, um die genetische Vielfalt zu fördern, während die schwarzweissen Varis nach mehreren Ausbrüchen ein neues Zuhause in einem polnischen Zoo finden.
Im Zoo Basel leben derzeit zwei Zwergflusspferde. Diese Tierart ist in Westafrika stark gefährdet. Seit 33 Jahren koordiniert der Zolli Basel das EAZA Ex-situ Programm (EEP), mit dem Ziel eine genetische Vielfalt bei Population von bedrohten Tierarten zu erhalten.
Um die genetische Vielfalt innerhalb der Zoopopulation möglichst vielseitig zu gestalten, haben zwei der Tiere Basel verlassen. Das einjährige Zwergflusspferd Voobadee zog im Juli in den Zoo Mulhouse. Sein Vater Napoleon wurde im Rahmen eines Austauschs an den Zoo Cabárceno in Spanien abgegeben. Im Gegenzug kehrte das Zwergflusspferd Ume nach Basel zurück. Es wurde 1997 im Zolli geboren und damals nach Spanien abgegeben. Nun kehrt es an seinen Ursprungsort heim.
In Spanien konnten bislang keines von Umes sechs Jungtieren überleben. Das könne jedoch auch an den Haltungsbedingungen oder an der Mutter gelegen haben, erklärt Adrian Baumeyer, Kurator des Zolli Basel. Hier in Basel sei man zuversichtlich. Die Eltern von Ume kommen direkt aus der Wildbahn, was eine gute Voraussetzung für seine Genetik sei.
Ausgebüxtes Vari-Weibchen geht nach Polen
Seit 2016 bewohnen schwarzweisse Varis die Insel im Restaurantweiher des Zolli Basel. Im März 2023 bewies sich das Weibchen Riaka jedoch als abenteuerlustig und es gelang ihr auszubrechen. Zwei Wochen später wiederholt sich der Vorfall.
Als Übergangslösung wurden die Tiere im Februar 2024 ins Affenhaus verlegt, wo der Aussenbereich durch Gitter gesichert ist. Dauerhaft konnten die Lemuren dort jedoch nicht bleiben. «Das Affenhaus hat das Konzept, dass hier Menschenaffen und Südamerikanische Primaten gehalten werden und da passt ein Affe aus Madagaskar nicht so gut dazu.», so Adrian Baumeyer.
Seit den Ausbrüchen suchte der Zoo Basel nach einem neuen, geeigneten Platz für die beiden Lemuren. Eine Aufgabe, die sich als schwierig erwies. Die Tiere gehören zur Unterart der Gürtelvaris und können daher nicht gemeinsam mit anderen Lemurenarten gemischt werden. In den kommenden Tagen werden sie nun in einen Zoo in Polen übersiedelt.
Im Oktober 2025 soll eine neue Lemurenart auf die Insel im Restaurantweiher ziehen, bei der die Gefahr eines Ausbruchs geringer ist, laut Zolli Basel.
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Hoschi
Tiere gehören in die Freiheit.
spalen
die zwergflusspferde finde ich besonders toll: trotz vieler besuche im zolli haben wir es mit der familie erst ganz wenige male geschafft, diese tollen tiere auch tatsächlich zu sehen in ihrem gehege. ich hab mich schon gefragt, ob wir einfach nur pech haben oder ob sie sich tatsächlich so selten zeigen. auf jeden fall mag ich sie sehr gerne