Autofreie Sonntage: Neuer Anlauf für eine alte Idee
©Bilder: Keystone, Telebasel / Montage: Baseljetzt
Motor aus
Baselland

Autofreie Sonntage: Neuer Anlauf für eine alte Idee

08.05.2024 06:34 - update 08.05.2024 10:24
Jessica Schön

Jessica Schön

In den 70ern gab es sie schon einmal: autorfreie Sonntage. Damals reagierte der Bund auf die Erdölkrise. Das Initiativkomitee rund um Luca Zwicky möchte sie wieder einführen.

Freie Fahrt für Velos, Trottinetts und Spaziergänger:innen – an vier Sonntagen im Jahr sollen die Baselbieter Strassen autofrei sein. Zumindest, wenn es nach Luca Zwicky und der von ihm lancierten Initiative geht: Nicht nur die Umwelt, sondern auch die Bevölkerung würde profitieren, wenn der Motor an ausgewählten Tagen ausbleibe.

Die Anregung für die Initiative entstand, nachdem die Schweiz im Sommer 2021 das CO₂-Gesetz nur knapp ablehnte. Eine ähnliche Initiative scheiterte vor rund 20 Jahren. Neu ist die Idee damit nicht. Auch die autofreien Sonntage der 70er sind vielen in positiver Erinnerung geblieben, wenn auch die Idee als Reaktion des Bundes auf die knappen Benzinlager aus der Not geboren wurde.

Einzelne Schweizer Städte oder Regionen kennen bereits autofreie Sonntage. Kantonale Regelungen gibt es dafür bis anhin jedoch nicht.

Das sagen die Befürworter

Im Punkt6 Thema auf Telebasel äusserte sich der Befürworter Luca Zwicky am Montagabend zu seiner Initiative. «Wir denken, es ist eine Chance, die Lebensqualität im Kanton Baselland zu erhöhen, weil es dann möglich ist, die Strasse gefahrenlos zu nutzen als Familie, weil es aber auch möglich ist für die Cafés, hinaus zu stuhlen.»

Die autofreien Sonntage würden sicher auch Leute anlocken, sagt Zwicky. Es soll auch möglich sein, Märkte oder Quartierfeste im Rahmen dieser Sonntage zu organisieren. «Uns geht es nur um Lebensqualität.» Die Initiative habe nichts mit Klimafragen und CO2-Ausstoss zu tun.

Das ganze Punkt6 Thema zu den autofreien Sonntagen findet du hier.

Das sagen die Gegner

Andreas Dürr, Präsident des Automobilclubs beider Basel, hält von der Idee «nichts». Vor allem, weil autofreie Sonntage die persönliche Freiheit der Bevölkerung einschränken würden. Das Baselbiet würde «lahm» liegen, so Dürr. «Man ist quasi zu Hause eingesperrt».

Aber auch der dadurch entstehende organisatorische Aufwand sei nicht zu vernachlässigen, so Dürr etwa mit Blick auf Rettungsdienste. Die Bearbeitung der hierzu notwendigen Ausnahmegesuche sei eine «Riesenübung» und «technisch nicht umsetzbar».

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14.05.2024 16:20

Sandokan44

Unnötig, das ist in der heutigen Zeit nicht mehr denkbar.

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09.05.2024 08:23

GLOBA

Mit ihrem Verhalten zwingen Egoisten andere Menschen dazu, sich Ihrem Willen unterzuordnen und „so leben, wie man es wünscht“. Ein fehlendes Mitgefühl und die Unfähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen, zählen zu den grössten Schwächen eines Egoisten.

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