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Baloise Session 2025: Ausverkauft, aber kein Grund zur Ruhe

17.10.2025 18:16 - update 17.10.2025 21:58

Maurus Voltz

Die 40. Baloise Session ist fast ausverkauft und steht trotzdem vor Herausforderungen. Dabei spielen die TV-Übertragungen und der Fokus auf die intime Festivalatmosphäre eine zentrale Rolle, wie Leiterin Beatrice Stirnimann im Interview erklärt.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ausverkauftes Jubiläum – Die 40. Baloise Session startet mit vollem Haus
  • TV-Pflicht – Nur Acts mit Übertragung, Millionenpublikum inklusive
  • Bleibt klein – Kein Wachstum, Charme soll erhalten bleiben

Jubel schon vor Festivalbeginn: Die 40. Ausgabe der Baloise Session ist fast vollständig ausverkauft. Für die Festival-Leiterin Beatrice Stirnimann ist das ein grosser Erfolg – und zugleich eine grosse Verantwortung. «Wenn 100 Prozent der Tickets weg sind, nimmt das zwar Druck weg», sagt Stirnimann in der Sendung «Punkt6 Thema» auf Telebasel, «aber die Arbeit dahinter bleibt enorm.»

Denn das Jubiläumsjahr bringt nicht nur Glanz, sondern auch Herausforderungen. Einer der grossen Acts musste kurzfristig absagen – krankheitsbedingt. «Zuerst sind wir natürlich traurig», erzählt Stirnimann. «Aber dann beginnt sofort die Suche nach Ersatz.»

Im Büro geht es in solchen Momenten hektisch zu. Es wird telefoniert, Offerten werden verschickt, Kontakte geprüft. «Die erste Frage ist meistens das Geld. Aber gleich danach kommt das Thema Übertragung – und das ist entscheidend», sagt Stirnimann schmunzelnd.

TV-Übertragung als fester Bestandteil

Die Fernsehübertragung der Konzerte ist seit Jahren ein Markenzeichen der Baloise Session. Millionen Zuschauer:innen verfolgen die Auftritte von zu Hause aus. «Das ist ein grosser Pluspunkt und fester Bestandteil unseres Konzepts.» Doch genau das kann auch zum Stolperstein werden: «Wenn ein Act keine Übertragung will, dann findet keine Zusammenarbeit statt.»

Hinter den Kulissen geht es nicht nur um grosse Namen, sondern oft auch um kleine Details. Auf die Frage nach Sonderwünschen lacht Stirnimann: «Die meisten sind ganz unspektakulär – etwa, ob der Müll am Event getrennt wird.» Trotzdem gibt es auch typische Künstleranliegen. «Kleine Wünsche bleiben, etwa, dass der richtige Wein bereitsteht.» Für das hat Stirnimann aber auch Verständnis und meint, dass sie dies gerne bereitstellen würden.

Hohe Preise, aber im Markt gerechtfertigt

Mit einem Ticketpreis von rund 100 Franken gehört die Baloise Session zu den teureren Festivals der Schweiz. Kritik daran weist Stirnimann gelassen zurück: «Wenn man den Markt anschaut, ist das absolut im Rahmen. Andere Konzerte sind teilweise teurer.» Die Preisentwicklung spiegle die allgemeine Situation der Musikbranche wider – gestiegene Gagen, höhere Produktionskosten, komplexere Technik.

Trotz steigender Nachfrage will Stirnimann das Festival nicht vergrössern. «Wir möchten so weitermachen, wie bisher – aber nicht wachsen», betont sie. Die intime Atmosphäre, die Nähe zwischen Künstler:innen und Publikum und der unverwechselbare Charme der Baloise Session sollen erhalten bleiben.

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Kommentare

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17.10.2025 22:28

Thomy

🤩

0 1
17.10.2025 17:47

Hoschi

Grossartige Künstler, die dieses Jahr auftreten.

3 2

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