
Basel-Stadt renaturiert ein Torfmoor im Jura
Johanna Samland
Im Jura wird das Torfmoor bei La Gruère renaturiert. Das Besondere an der Sache: Auch Basel-Stadt ist am Projekt beteiligt. So wolle man einen Beitrag dazu leisten, das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Arbeiten wurden zwischenzeitlich für fünf Jahre pausiert
- 2028 soll das Moor vollständig renaturiert sein
- Eine gefährdete Libellenart ist zurückgekehrt
Im Kanton Jura befindet sich im Naturschutzgebiet La Gruère eines der letzten primären Torfmoore der Schweiz. Torfmoore spielen eine wichtige Rolle beim Klimawandel, weil sie in natürlichem Zustand grosse Mengen Kohlendioxid binden. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Moore nicht trockengelegt sind.
Das sind primäre Hochmoore
Primäre Hochmoore sind Moore, die relativ unberührt von Menschen sind. Wenn sie intakt sind, können sie sich selbst überlassen werden. Sekundäre Hochmoore sind Moore, die stark von Menschen beeinflusst sind und regelmässig gepflegt werden müssen.
Das Torfmoor bei La Gruère wurde in der Vergangenheit trockengelegt. Um es wieder instand zu setzen, wird das Wasser im Moor mit Holz zurückgehalten und der Torf durch Holzpalisaden an Ort und Stelle gehalten, teilt Laurent Gogniat vom jurassischen Umweltdepartement mit.

Eine gefährdete Libellenart ist zurückgekehrt
Begonnen wurde die Renaturierung bereits 2018 als die erste von fünf Torfschichten aufgefüllt wurde. Nach einer fünfjährigen Pause wurden die Arbeiten 2024 wieder aufgenommen. Jedes Jahr wird eine Torfschicht aufgefüllt. Das Moor soll 2028 wieder vollständig renaturiert sein, erzählt Laurent Gogniat vom jurassischen Umweltdepartement mit. Bereits jetzt gebe es merkbare Veränderungen. Der höhere Wasserstand sei deutlich zu erkennen, ausserdem gebe es deutlich mehr Moose, die für intakte Moore typisch sind. Sogar eine Libellenart, Leucorrhinia pectoralis, die in der Schweiz als stark gefährdet gilt, ist in den Lebensraum zurückgekehrt.

Basel-Stadt beteiligt sich mit 165’000 Franken an der Renaturierung
Für das Projekt spannen der Kanton Jura und der Kanton Basel-Stadt zusammen. Basel-Stadt unterstützt das Projekt mit 165’000 Franken aus dem Swisslosfonds. Beschlossen wurde die Förderung im Januar 2024.
Durch das Engagement beim Renaturierungsprojekt wolle man dazu beitragen, das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen, teilt das Amt für Wirtschaft, Soziales und Umwelt mit.
Das Engagement im Jura sei zudem naheliegend, weil auch viele Naturliebhaber aus Basel Ausflüge nach La Gruère machten. Dem jurassischen Umweltdepartement zufolge wird das Naturschutzgebiet jedes Jahr von 150’000 Personen besucht. Darunter seien auch viele Privatpersonen und Schulklassen aus Basel.
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menius
✌️Umweltschutz muss sein👍
spalen
gutes und wichtiges engagement! moore sind extrem wichtig für die umwelt.
der klimawandel macht nämlich nicht an kantonsgrenzen halt – auch wenn das gewisse hier kommentierende zu meinen glauben