Basler Forschungsteam entdeckt 35 neue Bakterien
©Bild: Sylvia Suter, Universitätsspital Basel
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Basel-Stadt

Basler Forschungsteam entdeckt 35 neue Bakterien

08.01.2024 09:08 - update 08.01.2024 09:14

Baseljetzt

Basler Forschende haben in Spitälern 35 neue Bakterienarten entdeckt. Sieben davon können bei Menschen Infektionen verursachen, wie eine im Fachmagazin «BMC Microbioloy» veröffentlichte Studie zeigt.

In Spitälern tauchen immer wieder unbekannte Keime auf. Ein Team der Universität und des Universitätsspitals Basel sammelte solche Proben von Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichsten Erkrankungen seit dem Jahr 2014, wie die Universität Basel am Montag mitteilte.

Bei der Analyse dieser Proben konnten sie mit herkömmlichen Labormethoden wie der Massenspektroskopie oder der Sequenzierung eines kleinen Fragments des Erbguts 61 Bakterien keiner bekannten Art zuordnen. Für alle diese Bakterien analysierten die Forschenden das gesamte Erbgut mit einer Methode, die laut der Universität Basel erst seit wenigen Jahren verfügbar ist.

Dabei stellte sich heraus, dass 26 der Bakterienarten bereits bekannt waren. Deren Genomsequenzen waren aber laut den Forschenden erst seit Kurzem in Datenbanken abgelegt, oder die Keime wurden erst vor ganz kurzer Zeit beschrieben. 35 der Bakterienarten waren zuvor noch nie entdeckt worden.

Ein Grossteil noch ungetauft

Wer eine neue Art entdeckt, darf ihren Namen bestimmen. Bisher hätten die Basler Forschenden zwei der Bakterien getauft, so die Universität. Ein Bakterium trage den Namen Pseudoclavibacter triregionum, in Anlehnung auf die Lage von Basel an der Grenze zwischen der Schweiz, Frankreich und Deutschland.

Klinisch von Bedeutung, also in der Lage, bei Menschen Infektionen zu verursachen, sind laut der Analyse der Forschenden sieben der zum grossen Teil noch namenlosen Bakterienarten.

Viele dieser Bakterienarten würden sich natürlicherweise in der Haut und den Schleimhäuten von Menschen finden. «Sie werden deswegen häufig unterschätzt und sind wenig erforscht», wurde Studienleiter Daniel Goldenberger in der Mitteilung zitiert. Wenn diese, etwa aufgrund eines Tumors, in die Blutbahn eindringen, könnten sie jedoch Infektionen auslösen. (sda/lab)

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