
Basler Rechtsmedizin zügelt und spannt mit Unispital zusammen
Baseljetzt
Die Basler Rechtsmedizin feiert sein 100-jähriges Bestehen. Am Donnerstag kündigte es den Umzug des Instituts und gleichzeitig eine Kooperation mit dem Universitätsspital an.
Das Basler Institut für Rechtsmedizin (IRM) hat anlässlich seines Jubiläums am Donnerstag zu einem Medienanlass eingeladen. Das Verhältnis von Untersuchungen an Lebenden und an Toten ist etwa eins zu eins, erklärte Institutsdirektorin Eva Scheurer. So wurden im vergangenen Jahr 273 Altersschätzungen durchgeführt, was laut Scheurer besonders wichtig bei unbegleiteten jugendlichen Asylsuchenden und Flüchtlingen ist.
Ebenfalls seien 1016 verkehrsmedizinische Gutachten und 640 Blutalkohol-Untersuchungen angefallen. Verdoppelt habe sich seit 2020 jedoch die Anzahl der untersuchten assistierten Suizide auf 517.
Der Obduktionssaal ist ein grau-weiss gehaltener Raum, der über eine Schleuse erreicht wird. Zentral stehen zwei Steintische, auf denen die Obduktionen vorgenommen werden. Diese seien besser als Alternativen aus anderem Material, sagte Scheurer, allerdings sehr schwer zu bekommen.
Umzug an neuen Standort
Das IRM wird von seinem jetzigen Standort an der Pestalozzistrasse an den ehemaligen Standort des Schweizerischen Tropen- und Health-Instituts (Swiss TPH) an der Socinstrasse zügeln. Der Teilneubau soll mehr Raum für das wachsende IRM bieten. Die Steintische will das Institut mitnehmen.
Laut Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (Mitte) wird der Grosse Rat aber noch über eine Mehrausgabe von einer Million Franken für eine Solaranlage befinden. Die Gesamtkosten belaufen sich neu auf 44,1 Millionen Franken, wie er am Donnerstag sagte. Die Inbetriebnahme sei für das dritte Quartal 2027 angesetzt.
Institute gehen gemeinsamen Weg
Ebenfalls am Donnerstag kündigte das Basler Gesundheitsdepartement (GD) in einer Mitteilung eine Kooperation zwischen dem IRM und dem Institut für Medizinische Genetik und Pathologie des Universitätsspitals Basel (USB) an. Zum Beispiel sollen die Kompetenzen der klinischen Autopsie des Unispitals mit Bildgebungstechnologien des IRM ergänzt werden.
Auch sollen die chemisch-toxikologischen Untersuchungen des IRM von der Gewebeanalyse der USB-Pathologie profitieren. Das GD verspricht sich davon, Basels «führende Rolle in der postmortalen Diagnostik weiter auszubauen». (sda/lef)
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