Basler Polizei-Teslas haben ausgesorgt: 9 Fahrzeuge stehen zur Diskussion
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Fahrzeugflotte
Basel-Stadt

Basler Polizei-Teslas haben ausgesorgt: 9 Fahrzeuge stehen zur Diskussion

10.04.2023 18:37 - update 17.04.2023 09:15
Ismael Rohwedder

Ismael Rohwedder

Die Polizei schaut sich nach neuen Alarmpikett-Fahrzeugen um. Die Teslas seien so oft auf der Strasse, dass sie scheinbar bereits ersetzt werden müssen. Neun Fahrzeuge stehen nun zur Diskussion.

Die Polizei-Teslas haben laut Adrian Plachesi, Leiter Kommunikation Kantonspolizei Basel-Stadt, bereits 100’000 km auf der Anzeigetafel. Dies weil diese Fahrzeuge dafür genutzt werden, auf der Strasse Präsenz zu markieren und stetig in Bereitschaft zu patrouillieren. Scheinbar haben sie 2025 ausgedient.

Tatsächlich waren die Fahrzeuge bei der Beschaffung nur für vier Jahre vorgesehen. Der Aufschrei ist jedoch gross, mit einem Beschaffungspreis von rund 140’000 Franken pro Fahrzeug ist diese Laufzeit alles andere als kostengünstig. Damals sei es das einzige Modell gewesen, welches den Vorstellungen der Polizei bezüglich Leistung, Nutzungslast und Platz im Auto entsprochen hatte.

Kein Verständnis für Hybride

Aufmerksame Basler:innen sind vor einer Woche einem Zürcher Polizeiauto begegnet. Nun löste die Polizei auf, dass dieses Fahrzeugmodell für die Neubeschaffung getestet werde. Dieser Ford Explorer war jedoch ein Hybrid, was bei den klimabewussten Politisierenden nicht gut aufgefasst wurde. So meint Benjamin van Vulpen, Co-Präsident der Grünen Basel-Stadt: «Bis 2037 muss Basel-Stadt Klimaneutralität erreicht haben – je schneller desto besser. Alle Verwaltungsstellen müssen ihren Beitrag dazu leisten und sollten künftige Investitionen dahingehend überprüfen, auch wenn der Beitrag zu Erreichung der Klimaziele dazu nur klein wäre.»

Basler Polizei-Teslas haben ausgesorgt: 9 Fahrzeuge stehen zur Diskussion
Benjamin van Vulpen: Co-Präsident Grünen Basel-Stadt. Bild: zvg

Bei der Wahl der neuen Polizeiautos solle deswegen die Klimaverträglichkeit ein entscheidender Faktor sein. Es sei Sache der Polizei, das für ihre Aufgaben beste Modell auszuwählen. Dennoch sollten Antriebe ohne fossile Treibstoffe bevorzugt werden, auch, weil die Polizei im Bereich des Verkehrs eine wichtige Vorbildfunktion gegenüber der Bevölkerung einnehme.

Elektroauto vor Verbrenner

Aktuell werden eben der Ford Explorer und weitere Modelle der Marken Audi, Toyota, Mercedes, KIA und Subaru getestet. Zwei davon noch in der hybriden Version, laut Plachesi sollen aber auch von diesen Fahrzeugen in Bälde reine Elektroversionen auf den Markt kommen. Aus den neun Modellen sollen im Endeffekt acht Fahrzeuge des gleichen Modells bestellt werden.

So ist auch Lisa Mathys, Co-Präsidentin SP Basel-Stadt, kritisch gegenüber der Möglichkeit auf ein neues Polizeifahrzeug mit Verbrennungsmotor: «Ich staune, dass Fahrzeuge mit einem hybriden Antrieb überhaupt zur Debatte stehen und getestet werden. 2018 kam man zum Schluss, dass rein elektrisch betriebene Fahrzeuge die Anforderungen erfüllen. Es ist unvorstellbar, dass dies nach weiteren fünf Jahren rasanter technischer Entwicklung heute plötzlich nicht mehr gegeben sein könnte.»

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Lisa Mathys: Co-Präsidentin SP Basel-Stadt. Bild: zvg

So geht es der Polizei eher darum, ein einsatzfähiges Fahrzeug zu finden. So sind die Kosten für die Instandhaltung von Elektroautos viel geringer im Vergleich zu einem Verbrenner, bei welchem zahlreiche Flüssigkeiten und Mechaniken überprüft und gewechselt werden müssen. Die Klimathematik werde dahingehend laut Plachesi ebenfalls beachtet und, wenn möglich, werde ein reines Elektrofahrzeug das Rennen machen.

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Kommentare

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10.04.2023 19:44

PJPM

Die E-Mobilität wird in einigen Jahren genauso zum Problem wie die Verbrenner heute. Wer sich Bilder von vergifteten Wüsten ansieht, in denen Metalle für die Akkus abgebaut werden wird erschrecken. Zudem werden Millionen Tonnen (noch) nicht reziklierbare Akkus von Autos, E-Bikes, Trottinets und sonstigen zwingend notwendigen hippen Fahrzeugen anfallen, die wahrscheinlich irgendwo in XY auf Halde getürmt werden.
Wer den Verbrenner vedammt und den Stromer heiligspricht, hat auch nicht zu Ende gedacht.

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10.04.2023 17:09

Ebii

Das Fahrzüüg vo de Polizei soll in erster Linie sinnvoll füre Isatz vo de Polizei sii und nid klimaneutral! Überall Klima klima klima in Basel, e Isatzfahrzüg muess em zweck dine und als 2. prio klimaneutral! e hybrid findi e super Spagatt👍🏿

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