Basler Umweltdirektor zum Solar-Nein im Wallis: «Wir müssen uns anstrengen»
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Energiewende
Basel-Stadt

Basler Umweltdirektor zum Solar-Nein im Wallis: «Wir müssen uns anstrengen»

11.09.2023 17:56 - update 12.09.2023 06:12
Victoria Mutschler

Victoria Mutschler

Das Nein im Wallis zu beschleunigten Solarprojekten bremst die Solaroffensive – und damit auch ein Projekt, an dem die IWB beteiligt ist. Jetzt nimmt der Basler Umweltdirektor Kaspar Sutter Stellung.

Die Walliser Stimmbevölkerung sprach sich am Sonntag gegen beschleunigte Bewilligungen für Solar-Projekte aus. Damit könnten sich Grossprojekte wie jenes in Grengiols VS verzögern – an diesem sind auch die Industriellen Werke Basel (IWB) beteiligt.

Was bedeutet der Walliser Entscheid für die geplante und nun ausgebremste Solaroffensive in der Schweiz? Und hat er auch Auswirkungen auf die Nordwestschweiz? Der Basler Umwelt- und Wirtschaftsdirektor Kaspar Sutter nimmt Stellung.

Baseljetzt: Kaspar Sutter, was sagen Sie zum Volksentscheid im Wallis?

Kaspar Sutter: Ich denke, die Schweiz muss wieder lernen, wie man Strominfrastrukturen baut. Wir wollen eine Energiewende. Das braucht Investitionen in erneuerbare Energien. Deshalb begrüsse ich alle Massnahmen, die dies erleichtern und beschleunigen. Dementsprechend bin ich enttäuscht, dass das Walliser Stimmvolk das Gesetz in einer knappen Mehrheit abgelehnt hat.

Sehen Sie eine negative Signalwirkung oder sogar eine Gefahr für die Energiewende auf nationaler Ebene?

Ich denke, wir haben letztes Jahr gelernt, dass der Strom nicht einfach hier ist. Wir müssen uns anstrengen, dass der Strom produziert wird. Auch in Zukunft. Wir haben vier AKWs, die auslaufen werden. Diese müssen wir dann ersetzen, und zwar mit erneuerbarem Strom. Die Möglichkeiten müssen geschaffen werden, damit diese Investitionen auch getätigt werden können.

Wie seht die Strategie in Basel aus? Hat das Abstimmungsresultat Auswirkungen?

Wir decken heutzutage schon den ganzen Strom, den wir verbrauchen, mit erneuerbarem Strom ab. Wir sind aber stetig weiter am Investieren. Der Regierungsrat arbeitet an einer Solaroffensive für Basel-Stadt. Hierbei geht es darum, dass man die Stromproduktion aus Solarstrom bei uns in Basel-Stadt erhöhen kann.

Die IWB gehören zur Trägerschaft eines Grossprojekts von Grengiols VS. Warum bauen wir die Solarpanels nicht auf den Basler Dächern, anstatt im Wallis?

Dies ist keine Entweder-oder-Frage. Selbstverständlich investieren wir hier vor Ort. Wir wollen mehr Solarstrom hier bei uns in Basel haben. Gleichzeitig brauchen wir aber auch Investitionen an anderen Orten der Schweiz. Die IWB haben dabei schon immer in Wasserkraft investiert und wollen dies auch mit der Sonne in der Schweiz tun.

Interview: Marko Lehtinen

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Kommentare

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12.09.2023 09:50

skywings2

Es ist eben kein Nein gegen die Solarkraft sondern nur ein Nein gegen ein zu beschleunigtes Verfahren. Umweltauflagen etc. müssen gerade bei solchen alpinen Projekte genau angeschaut werden.

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