Beat Jans ist Bersets Nachfolger: So verliefen die Bundesratswahlen
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Schweiz

Beat Jans ist Bersets Nachfolger: So verliefen die Bundesratswahlen

13.12.2023 13:56 - update 13.12.2023 16:51

Baseljetzt

Mit 134 von 245 Stimmen wurde Beat Jans als Nachfolger für den abtretenden Alain Berset in den Bundesrat gewählt. Dabei machte nicht nur Parteikollege Jon Pult ihm die Wahl strittig.

Er ist seit über zwei Jahrzehnten eine feste Grösse in der lokalen und nationalen Politik: Beat Jans konnte sich nach drei Runden gegen seine Parteikollegen Jon Pult und Daniel Jostisch mit 134 von 245 Stimmen durchsetzen und wird neuer Bundesrat.

Seit der Gründung des modernen Bundesstaats 1848 ist Jans damit der dritte Bundesrat aus Basel-Stadt – der letzte Sitz für den Kanton liegt mit der Amtszeit von Hans-Peter Tschudi (SP, 1959 bis 1973) fünfzig Jahre zurück. In seiner Rede plädierte Jans für eine Schweiz, in der alle nach ihren Möglichkeiten für das Wohl der Gemeinschaft handeln könnten – unabhängig von Geschlecht, Vermögen oder Hintergrund.

Jans gegen Pult – und Jositsch

Für die Wahl der Nachfolge von SP-Bundesrat Alain Berset waren nicht nur zwei, sondern drei Wahlgänge nötig. Im ersten Wahlgang erhielt Beat Jans mit 89 am meisten Stimmen, verfehlte das absolute Mehr aber ebenso wie Sprengkandidat Daniel Jositsch (63) und Jon Pult (49).

Die Stimmen für Daniel Jositsch kamen wahrscheinlich aus dem bürgerlichen Lager. Im Vorfeld hatten sich verschiedene SVP-, FDP- und Mitte-Vertreter:innen mit dem offiziellen SP-Ticket bestehend aus Jans und Pult unzufrieden gezeigt. Beide Kandidaten seien zu links. In Reaktion auf den ersten Wahlgang mahnte die SP-Co-Fraktionschefin Samira Marti das Parlament dazu, sich an das Ticket der SP zu halten.

Im zweiten Wahlgang lag Beat Jans mit 112 Stimmen deutlich vorn. Dahinter positionierten sich Sprengkandidat Daniel Jositsch mit 70 Stimmen und Jon Pult mit 54 Stimmen. Obwohl er nicht auf dem offiziellen SP-Ticket steht, nahm sich der Zürcher Ständerat Jositsch nicht aus dem Rennen. Dies hatte er bereits vor einem Jahr nicht getan, was ihn in seiner Partei viel Sympathie kostete. Damals hatte Jositsch kandidiert und Stimmen erhalten, obwohl die SP-Fraktion auf ein Frauen-Ticket gesetzt hatte.

Bundesversammlung setzt auf Kontinuität

Mit Blick auf die bisherigen Bundesratsmitglieder hat die vereinigte Bundesversammlung bei der Gesamterneuerungswahl auf Kontinuität gesetzt: Alle sechs bisherigen Bundesratsmitglieder schafften die Wiederwahl im ersten Wahlgang. Darunter der von den Grünen ins Visier genommene FDP-Bundesrat Ignazio Cassis, der den Sprengkandidat Gerhard Andrey mit 167 zu 59 Stimmen klar hinter sich lies. (sda/jes)

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