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Basel-Stadt

Beat K. Schaller: «Immerhin kann ich morgen noch in den Spiegel schauen»

05.02.2025 16:55 - update 25.03.2025 14:10
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Im Normalfall ist die Wahl des Statthalters reine Formsache. Doch am Mittwoch brauchte es sagenhafte fünf Wahlgänge, bis das Amt vergeben werden konnte. Das sind die Reaktionen aus dem Grossen Rat.

Das Kalkül der linken Parteien, die sich im Vorfeld gegen den SVP-Kandidaten Beat K. Schaller stellten, ging am Mittwoch auf. Nach mehreren verlorenen Wahlgängen zog der offiziell portierte Statthalter seine Kandidatur zurück.

Aus den Reihen der SVP wählte der Grosse Rat zunächst Fraktionspräsident Lorenz Amiet, der seinerseits die Wahl ablehnte und stattdessen Gianna Hablützel-Bürki ins Rennen schickte. Doch nicht sie wurde gewählt, sondern FDP-Politiker Christian Moesch gewählt. Quasi aus dem Nichts. Auch er ging nur ans Rednerpult, um seinen Verzicht zu erklären. Im fünften Wahlgang war es dann schliesslich soweit: SVP-Grossrätin Gianna Hablützel-Bürki wurde gewählt und steht als neue Statthalterin fest.

Der nicht berücksichtigte Kandidat Schaller nahm seine Niederlage sportlich. Er habe sich zwar auf das Amt gefreut, respektiere jedoch den Entscheid des Rates. Das Wahlgeplänkel am Mittwochvormittag sei jedoch «unnötig» gewesen, sagt der SVP-Politiker. «Dieses Schauspiel ist dem Grossen Rat in Basel nicht würdig.»

«Traurige Geschichte»

Die frisch Gewählte, Gianna Hablützel-Bürki, freue sich auf das Amt, wie sie am Mittwoch sagte. «Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft und freue mich auf das Lehrjahr», so die 55-Jährige. Die Nicht-Wahl von Beat K. Schaller findet sie bedauerlich. «Wenn man uns einen Denkzettel verpassen will, kann man das einmal machen, aber über fünf Wahlgänge hinweg – das ist eine traurige Geschichte.»

SVP-Fraktionschef Lorenz Amiet zeigte sich wenig amüsiert. «Erst hört man Voten von wegen Brückenbauen und Fairness, und dann werden primitive Spiele getrieben», sagte er gegenüber Baseljetzt. Der SVP-Fraktionschef findet, das Wahlgeplänkel sei ein «schlechtes Zeichen» für die kommende Legislatur. Man habe damit «Wunden aufgerissen», und er könne sich vorstellen, dass sich die Vorkommnisse auch auf die Wahl in einem Jahr auswirken könnten.

«Liegt nicht an uns Linken»

SP-Grossrätin Michela Seggiani sieht es anders. «Dass es zu diesen Umtrieben kam, zeigt, wie wichtig es ist, Menschen in diesen Ämtern zu haben, die das auch vertreten können.» Dass sich die Ereignisse dieser Wahl nicht negativ auf die kommende auswirken, sei nun an ihr als Fraktionspräsidentin. Sie wolle nun Gespräche führen, um »eine saubere Zusammenarbeit in den Kommissionen» zu gewährleisten.

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Kommentare

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06.02.2025 06:35

spalen

nein kein schmierentheater, sondern das recht jedes grossrates, zu wählen und nicht nur abzunicken. herr schaller ist ja stolz darauf, zu polarisieren, also muss er auch die konsequenzen davon tragen.

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05.02.2025 19:58

joergdiego

Ein Schmierentheater der besonderen Art. Inszeniert namentlich von den “vereinigten” Linken …

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