
Betreiber freuen sich – Initianten sind enttäuscht
Baseljetzt
Am Mittwoch hat der Grosse Rat die Pläne der Regierung, das Musical Theater in ein Hallenbad umzunutzen, versenkt. Das freut die Betreiber. Die Initianten hingegen zeigen sich enttäuscht.
Das Musical Theater soll als Kulturhaus bestehen bleiben und nicht zur Schwimmhalle werden. Der Grosse Rat stimmte am Mittwoch mit 59 zu 32 Stimmen bei 3 Enthaltungen für den Gegenvorschlag zur Volksinitiative. Die Absicht der Regierung, das Gebäude als 50-Meter-Hallenbad umzunutzen, hatte somit bei der Mehrheit des Parlaments keine Chance. Die Bau- und Raumplanungskommission (BRK) hatte der Volksinitiative einen Gegenvorschlag gegenübergestellt, der an einer kulturellen Nutzung des Gebäudes festhält, dafür aber Bedingungen formuliert. Baseljetzt berichtete:
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Frustration beim Initiativkomitee
Am Donnerstag machen sich bei Roger Birrer gemischte Gefühle breit. Einerseits ist der Präsident des Initiativkomitees, das ein 50-Meter-Hallenbad für Basel fordert, froh um diesen Entscheid: «Endlich wissen wir, dass Kultur nicht mehr gegen Sport ausgespielt wird.» Denn das sei laut Birrer passiert. «Mit diesem Entscheid können wir jetzt weiterplanen und weiter ein 50-Meter-Hallenbad in Basel fordern.»
Gleichzeitig ist Birrer nach dem Nein zum Hallenbad im Musical Theater aber auch frustriert. In Basel gebe es immer noch zu wenig Wasserfläche, damit jedes Kind und jeder Erwachsene schwimmen lernen kann. Mit seinen Mitstreiter:innen müsse er darum wieder zurück auf Feld 1. «Wir fordern, dass die Regierung jetzt schnell mit der Standortevaluation weitermacht», so Birrer. Das Hallenbad soll möglichst schnell realisiert werden.
Freude beim Betreiber
Zufrieden mit dem Resultat ist man dagegen beim Freddy Burger Management, dem Betreiber des Musical Theaters. Das Nein zum Hallenbad sei ein Zeichen für die Region und für die Kulturstadt Basel, sagt Mitinhaber Oliver Burger auf Anfrage von Baseljetzt.
Das sieht auch Thomas Dürr so. Er ist Geschäftsführer von Act Entertainment und veranstaltet viele Events in Basel. «Ich habe am Mittwoch eine kurze Ansprache hier auf der Bühne gehalten und ich habe einen Applaus gekriegt, wie ich es noch nie erlebt habe», so Dürr. «Ich glaube, die Entscheidung ist gerade für die Bevölkerung extrem wichtig und auch sehr zu begrüssen.»
Hohe Sanierungskosten
Der Vertrag zwischen Freddy Burger Management und dem Kanton Basel-Stadt läuft noch bis 2026. Danach wird es neu ausgeschrieben. Sowohl Oliver Burger als auch Thomas Dürr sind interessiert daran, das Musical Theater ab 2027 zu betreiben.
Und das, obwohl das 1995 eröffnete Musical Theater in die Jahre gekommen ist. 15 Millionen Franken will der Kanton für eine erste Sanierung beisteuern. Um das Musical Theater auf den neusten Stand zu bringen, rechnet der Regierungsrat aber mit einer Summe zwischen 50 und 90 Millionen Franken. Das sei viel zu hoch, sagt Oliver Burger. Und auch Thomas Dürr hat dazu eine klare Meinung: «Ja, für 90 Millionen Franken kann man das Haus neu bauen.»
Momentan befinde sich das Musical Theater in einem funktionstüchtigen Zustand und benötige keine dringenden Renovationen, sagt Dürr. «Wenn man beispielsweise nach Bern schaut und sieht, wie die Häuser dort aussehen, sind wir hier in Basel mit dem Musical Theater gut dran.» Das Musical Theater sei nunmal 30 Jahre alt und weise Abnutzungserscheinungen auf. Eine komplette Sanierung sei jedoch nicht notwendig, meint Dürr.
Die Frage ist also mehr, wie viel Geld man ins Musical Theater stecken will – und wer das schlussendlich zahlen soll. Dürr will jetzt warten, bis mit der Ausschreibung die genauen Details bekannt werden.
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Thomy
Gut geht das Muscial -Theater nicht baden
Borki74
super bleibt es erhalten🙏