Bitteres Wahl-Ergebnis für die Liberalen: Das sagen die Partei-Präsident:innen
Larissa Bucher
Die LDP musste bei den Wahlen einen Verlust von 4,5 Prozent wegstecken und die FDP legte nur einen halben Prozentpunkt zu. So schätzen die beiden Partei-Präsident:innen die Lage nach dem bitteren Ergebnis ein.
Die Wahlen am vergangenen Sonntag haben zeigten: Basel und das liberale Gedankengut scheinen nicht mehr so nahe beieinander zu sein, wie auch schon. So hat die LDP einen Verlust von viereinhalb Prozent verzeichnet. Die LDP-Präsidentin Patricia von Falkenstein zeigt sich auf Telebasel trotzdem zufrieden: «Unser Ziel, meinen Sitz und jeweils zwei Sitze im bürgerliche Lager und bei der SP zu sichern, haben wir trotz dem schlechten Resultat erreicht.»
Was genau schief gelaufen ist, sei auf die Schnelle nicht einfach zu sagen, meint von Falkenstein weiter. Aber: «Christoph Eymann hat uns gefehlt, die Panaschierstimmen fehlten uns und es hat sicherlich auch nicht geholfen, dass viele Wähler:innen dachten, ich würde sowieso gewählt werden.» So ist ihre Vermutung, dass viele Personen lieber auf jemanden setzten, der eher gefährdet sein könnte. Weiter sei der Rückgang auch damit zu erklären, dass die LDP bei den letzten Wahlen ein «Alljahreshoch» verzeichnete.
Basel und das liberale Gedankengut
Ist dieser bittere Verlust vielleicht auch mit der Einstellung der Basler:innen zu erklären? Hat das liberale Gedankengut einen schweren Stand in Basel? Nein, meint von Falkenstein und verweist auf die Unterschiede zwischen nationalen und kantonalen Wahlen. «Ich glaube, wenn wir in den kantonalen Wahlen so abschneiden würden, dann würde ich zustimmen aber zum jetzigen Zeitpunkt kann ich das nicht.» So sei das liberale Gut wichtig in Basel und würde von der Bevölkerung geschätzt werden. Das auch wenn momentan das Thema Sicherheit sehr gross gewichtet wird. Trotzdem würde der LDP nun viel Arbeit bevorstehen.
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Schaffte die FDP den «Turnaround»?
Auch die FDP ist nicht dort, wo sie sein will. Die Partei legte zwar zu, aber nur einen halben Prozentpunkt. Das trotz Baschi Dürr als Spitzenkandidaten. FDP-Präsident Johannes Barth findet aber, dass der Partei der «Turnaround» gelungen ist: «Es gab definitiv mehr Wähler:innen, die uns honoriert haben.» Natürlich sei die FDP früher aber mal ganz woanders gewesen. «Diese Wahl war nunmal eine Wahl der Pole», erklärt Barth. «Man hat es gesehen: Links gegen rechts. Und wir sind halt in der Mitte.» Dort zu polarisieren sei nicht einfach. Trotzdem: «Uns braucht es und wir werden unsere Werte weiterhin verteidigen.»
Enttäuscht ist man jedoch trotzdem, dass nicht mehr Wähler:innen sich für die FDP entschieden haben. Vor allem Aushängeschild Baschi Dürr, der nun bekannt gegeben hat, dass er sich aus der Politik zurückziehen will. «Ich trauere ihm jetzt schon nach. Ich finde es sehr schade, auch für Basel, dass wir ihn verlieren», sagt Barth zu Dürrs Abgang. Um die FDP müsse man sich jedoch keine Sorgen machen, versichert der Präsident. «Wir haben schon noch ein paar andere Personen, die gerne kandidieren werden.»
Fusion scheint keine Option zu sein
Was eine Fusion der beiden Parteien angeht, scheint die FDP offen zu sein. «Das liegt bei der Parteispitze, das kann man immer mal wieder anschauen oder nicht», sagt Präsident Johannes Barth. Frau von Falkenstein von der LDP sieht das anders. «Ich glaube bei einer Fusion würden zu viele Wähler:innen wegfallen und zu anderen Parteien gehen», sagt sie. «Es ist besser, wenn wir gut zusammenarbeiten, wie jetzt, aber zwei eigenständige Parteien bleiben.»
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