Bombenanschlag vor Parlament in Ankara – beide Angreifer sind tot
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Türkei
International

Bombenanschlag vor Parlament in Ankara – beide Angreifer sind tot

01.10.2023 11:40 - update 01.10.2023 17:10

Baseljetzt

In der türkischen Hauptstadt Ankara hat es am Sonntag einen Bombenanschlag gegeben. Beide Angreifer kamen ums Leben. Das türkische Innenministerium spricht von einem Terroranschlag.

Die Explosion hat sich Medienberichten zufolge unweit eines Eingangs zum türkischen Parlament ereignet. Die Volksvertretung wollte planmässig am Sonntag aus der Sommerpause kommen. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sollte laut Plan an der Eröffnungssitzung am frühen Nachmittag teilnehmen.

Das Innenministerium sprach von zwei «Terroristen», von denen sich einer vor einem Eingang zu dem Ministerium in die Luft gesprengt habe. Der zweite Beteiligte sei «neutralisiert» worden. Bei einem Schusswechsel seien zwei Polizisten leicht verletzt worden.

Der Sender NTV berichtete, das Parlament werde von Sicherheitskräften nach Sprengstoff durchsucht. Wer hinter dem Anschlag steckt, war zunächst unklar. Auch über die Identität der Angreifer war zunächst nichts bekannt.

Nachrichtensperre verhängt

Über den genauen Hergang des Anschlags am Sonntag berichteten türkische Medien, die zwei Angreifer seien gegen 9.30 Uhr Ortszeit (8.30 Uhr MESZ) mit einem Renault Kangoo vor das Innenministerium gefahren. Mit Gewehren bewaffnet hätten sie versucht, an Wachen vorbei in das Ministerium zu gelangen, seien damit aber gescheitert. Daraufhin habe sich einer der beiden in die Luft gesprengt. Die Staatsanwaltschaft verhängte am Morgen eine Nachrichtensperre zu dem Thema, wie das Justizminister bekannt gab.

Nicht der erste Anschlag

In der Türkei hat es in der Vergangenheit immer wieder Anschläge gegeben. Im November 2022 explodierte auf der Istanbuler Einkaufsstrasse Istiklal eine Bombe, wobei sechs Menschen getötet wurden. Nach Angaben der türkischen Regierung hatte die Attentäterin Verbindungen zur syrischen Kurdenmiliz YPG, die die türkische Regierung als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sieht. Die YPG bestritt, hinter dem Anschlag zu stecken. 2016 waren bei einem Selbstmordattentat der Terrormiliz Islamischer Staat im historischen Zentrum Istanbuls zwölf Deutsche getötet worden. (sda/daf)

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