Erstmals steht künftig eine Frau an der Spitze des britischen Geheimdiensts MI6: Die Regierung hat die langjährige Agentin Blaise Metreweli zur neuen Chefin ernannt, wie Premierminister Keir Starmer mitteilte.

Die historische Ernennung erfolge in einer Zeit, in der die «Arbeit unserer Geheimdienste wichtiger denn je ist», erklärte Starmer. Das Land sei mit «Bedrohungen noch nie dagewesenen Ausmasses» konfrontiert, etwa durch feindliche Spione und Hackerangriffe.

Der Auslandsgeheimdienst MI6 wurde durch Ian Flemings fiktiven Agenten James Bond weltberühmt. Doch während im Bond-Universum die von der Schauspielerin Judi Dench gespielte Agentin «M» den Geheimdienst führt, wird Metreweli fortan mit dem Buchstaben «C» bezeichnet werden.

Die Chefin des Auslandsgeheimdiensts ist das einzige öffentlich bekannte Mitglied des MI6 und untersteht direkt dem Aussenminister. Im Herbst wird Metreweli das neue Amt von ihrem Vorgänger Richard Moore übernehmen.

Metreweli, die als Karriere-Agentin gilt, war bislang als Generaldirektorin des MI6 für die Bereiche Technologie und Innovation verantwortlich.

Sie ihre Karriere beim Geheimdienst 1999 begonnen und arbeitete in hochrangigen Positionen sowohl beim MI6 als auch beim Inlandsgeheimdienst MI5, vor allem im Nahen Osten und Europa. Zuvor hatte sie Anthropologie an der Universität Cambridge studiert. (sda/jab)