
CDU/CSU und SPD schliessen deutsche Koalitionsverhandlungen ab
Baseljetzt
Gut sechs Wochen nach der Bundestagswahl haben CDU, CSU und SPD in Deutschland ihre Verhandlungen über die Bildung einer neuen Regierung abgeschlossen und sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Das bestätigten Vertreter aller drei Seiten der Deutschen Presse-Agentur.
Die Parteien müssen dem Vertrag nun noch zustimmen, bevor er dann unterzeichnet und CDU-Chef Friedrich Merz im Bundestag zum Kanzler gewählt werden kann. Bei der SPD stimmen die Mitglieder darüber ab, bei der CDU soll ein kleiner Parteitag darüber entscheiden, bei der CSU der Vorstand.
Verhandlungen seit Mitte März
Die Koalitionsverhandlungen hatten Mitte März begonnen, drei Wochen nach der Bundestagswahl am 23. Februar. Zuvor hatten sich CDU/CSU und SPD in Sondierungsgesprächen bereits auf ein elfseitiges Eckpunktepapier verständigt, das unter anderem die Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigung und ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für Investitionen vor allem in die Infrastruktur vorsah.
Die Arbeitsgruppen legten dann auf insgesamt mehr als 160 Seiten Vorschläge für den Koalitionsvertrag vor. Die vielen strittigen Punkte, die darin noch enthalten waren, sind nun geklärt. Der Koalitionsvertrag soll um 15.00 Uhr auf einer Pressekonferenz der Parteivorsitzenden vorgestellt werden.
Kanzlerwahl am 7. Mai?
Bis eine schwarz-rote Regierung loslegen kann, wird es trotzdem noch eine Weile dauern. Das Mitgliedervotum der SPD wird etwa zwei Wochen in Anspruch nehmen. Das Ergebnis wird also erst nach Ostern verkündet. Der kleine Parteitag der CDU dürfte Ende April stattfinden.
Geht alles glatt, kann die Wahl des Kanzlers im Bundestag und die Vereidigung des Kabinetts Anfang Mai stattfinden. Im Gespräch ist der 7. Mai. Dann hätte Deutschland fast auf den Tag genau ein halbes Jahr nach dem Bruch der «Ampel»-Koalition von SPD, Grünen und FDP am 6. November 2024 eine neue Regierung. (sda/jab)
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Sonnenliebe
Sehr gut, eine wichtige Massnahme auch gegen den übermächtigen Trump braucht es ein geeintes und starkes Europa.