Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert
©Bild: Rotblau
Bilanz
FCB

Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert

12.12.2023 19:29 - update 20.12.2023 16:51

Rotblau

Seit Celestini das Traineramt übernommen hat, geht es mit dem FCB wieder aufwärts. Welche Spieler haben vom Trainerwechsel profitiert und wer hat einen schweren Stand? Ein Überblick.

Anton Kade überzeugt nun umso mehr

Anton Kade fand seinen Weg bereits 2022 zum FC Basel. In der laufenden Saison kam er zu Beginn zu drei Einsätzen, wurde dann aber nicht mehr berücksichtigt und zwischenzeitlich sogar aus dem Kader gestrichen. Im Interview mit der «Basler Zeitung» lässt er durchblicken, dass Timo Schultz nicht auf seine Qualitäten gesetzt habe. Das sei zwar nie offen kommuniziert worden, aber es habe Gespräche in diese Richtung gegeben. Unter Heiko Vogel, so betont er, habe er viel gelernt und ihm auch viel zu verdanken. 

Nachdem Celestini schliesslich im Oktober übernommen hatte, stand Anton Kade in fast jedem Spiel in der Startelf und spielte meistens über die vollen 90 Minuten. Zudem schoss er zwei wunderschöne Tore und bereitete das sensationelle Tor von Xhaka gegen Servette vor. Nicht nur wegen seiner Tore fällt Kade auf, sondern auch wegen seines Selbstvertrauens und seiner guten Vorlagen, wie im Spiel gegen Lausanne, als er Barry in der 86. Minute die erste Chance des Spiels ermöglichte.

Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert
Bild: Anton Kade macht einen Freudensprung nach dem 1:0 gegen den FC St. Gallen. Quelle: Rotblau

Roméo Beney – Eigengewächs mit viel Potenzial

Warum Roméo Beney zu den Top-Kandidaten gehört, erklärt sich von selbst. Eigentlich spielt der 18-Jährige für die U21 des FC Basel. Seit Celestini im Amt ist, stehen aber immer mehr Eigengewächse auf dem Platz.

Wenn sie dann wie Beney gleich im ersten Spiel ein Tor erzielen, ist die Freude am Nachwuchs natürlich umso grösser. Gegen Lausanne stand er zum ersten Mal im Aufgebot und durfte das Spiel von der Ersatzbank aus verfolgen. Bei seinem ersten Einsatz auf dem Platz gegen Lugano gelang ihm in der Nachspielzeit gleich sein erster Treffer. Roméo Beney überzeugte nicht nur in seinem ersten Spiel gegen den FC Lugano, sondern auch im darauffolgenden Spiel gegen GC, wo er eine Torchance hatte, diese jedoch vergab.

Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert
Bild: Romeo Beney schiesst das 3. Tor für den FCB im Spiel gegen den FC Lugano. Es war sein erstes Spiel in der Super League und zugleich sein erstes Tor. Quelle: Rotblau

Leon Avdullahu überzeugt mit vielseitigen Fähigkeiten

Der 19-Jährige stammt aus Solothurn, spielt jedoch schon seit einigen Jahren für den Nachwuchs des FCB. Vor Celestini war er zwar im Kader, kam aber nur in zwei Spielen zum Einsatz. Die restlichen Spiele verbrachte er meist auf der Bank, verletzt oder er wurde nicht nominiert.

In den ersten beiden Spielen unter Celestini – im Cup gegen Kriens und zu Hause gegen Yverdon – bekam er einige Spielminuten. Im zweiten Super-League-Spiel gegen Servette durfte er sich bereits in der Startelf beweisen. Der Mittelfeldspieler überzeugt vor allem durch seine Technik und seinen Einsatzwillen.

Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert
Bild: Seit Celestini im Amt ist, blühen einige Nachwuchsspieler auf. Quelle: Rotblau

Mirko Salvi hält souverän die Stellung

Nachdem sich Marwin Hitz beim Aufwärmen vor dem Spiel gegen Lugano verletzt hatte, musste Salvi kurzfristig einspringen. Er meisterte die wenigen Bewährungsproben souverän und musste im Gegensatz zu Lugano-Goalie Saipi nur einmal hinter sich greifen. Im darauffolgenden Spiel gegen GC verloren die Basler zwar mit 0:1, aber Salvi wurde bereits einige Male geprüft und konnte mit schnellen Reaktionen die Bälle vom Tor fernhalten.

Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert
Bild: Mirko Salvi war öfters in der Startelf zu sehen. Quelle: Rotblau

Kevin Rüegg – zum Stammspieler in der Abwehr

Im Sommer kam Kevin Rüegg für ein Jahr als Leihe zum FC Basel von Hellas Verona FC. Rüegg kam spät in der Transferperiode und absolvierte nur drei Spiele unter Schultz. Unter Vogel bestritt er einige Spiele und nach der Übernahme von Celestini war er die ersten beiden Spiele auf der Ersatzbank. In den letzten vier von fünf Spielen war er immer auf dem Feld und konnte als Verteidiger unter anderem dafür sorgen, dass die Abwehr des FCBs stabil blieb.

Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert
Bild: Kevin Rüegg ist mittlerweile Stammspieler auf der rechten Seite geworden. Quelle: Rotblau

Thierno Barry auf der Suche nach dem Erfolgserlebnis

An seine Anfänge in Basel erinnert sich wohl jeder – wenn auch ungern. Der damals 20-Jährige beeindruckte beim belgischen Zweitligisten Beveren mit 20 Toren in 31 Ligaspielen und wurde vom damaligen Sportdirektor und späteren Trainer Heiko Vogel als «absolute Wunschlösung» bezeichnet. Gleich in seinem ersten Spiel in der Super League sah er Gelb-Rot und war für das nächste Spiel gesperrt. Doch abgesehen von der Sperre und einem Spiel gegen YB im August stand er in jedem Super-League-Spiel auf dem Platz.

Von seiner angekündigten «guten Ballbehandlung» war bis auf das Tor gegen Tobol Kostanay jedoch nicht viel zu sehen. Vielmehr wurde er zum Pechvogel und Sündenbock des FCB. Auch in den sozialen Medien wurde er nicht verschont: Bereits nach dem ersten Spiel erhielt er unangemessene Nachrichten, die sich mit der Zeit häuften, so dass der FC Basel mehrmals öffentlich dazu aufrief, keinen Rassismus oder andere Diskriminierungen zu dulden.  Die Kritik an seiner Spielweise ist derweil nicht ganz unbegründet. Obwohl sich Thierno Barry immer wieder Torchancen erspielte, konnte er diese bisher nicht verwerten.

Aber was macht man mit einem Stürmer, der eigentlich zum Toreschiessen da ist? Laut Celestini geht es jetzt vor allem darum, ihm Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Im Training soll er vor allem eines: Tore schiessen. Bisher sei es ihm leider nicht gelungen, dies im Spiel umzusetzen, doch die Mannschaft und Trainer glauben weiter an ihn. Trotzdem hat David Degen im Fussball-Podcast «Anderi Liga» angedeutet, dass Barry möglicherweise im Winter einen Tapenwechsel vornehmen muss. Gut möglich, dass der FCB ihn zu einem anderen Club ausleihen wird.

Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert
Bild: Thierno Barry arbeitet noch an seinem Erfolgserlebnis. Quelle: Rotblau

Michael Lang – vom Stammspieler zum Bankdrücker

Unter Timo Schultz stand Michael Lang noch regelmässig auf dem Platz, wenn auch nicht immer über die vollen 90 Minuten. Nachdem Schultz Ende September entlassen wurde und Heiko Vogel das Traineramt übernahm, sass er nur auf der Bank und wurde einmal gar nicht aufgeboten. Nachdem Celestini zum Trainer ernannt wurde und Heiko Vogel den FCB verliess, stand er nur noch zweimal auf dem Platz. Seit dem Spiel gegen St. Gallen darf er sich jedoch nicht mehr auf dem Spielfeld beweisen und verbringt die Zeit auf der Bank. Kein Wunder, ist ein Wechsel zu GC in den Medien wieder ein Thema. Ob Michael Lang noch für den FC Basel auflaufen wird, bleibt abzuwarten. Fabio Celestini scheint jedenfalls nicht mehr auf ihn setzen zu wollen.

Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert
Bild: Michael Lang war in der letzten Saison Stammspieler in der Verteidigung. Wird er es bald wieder sein? Quelle: Rotblau

Renato Veiga – vom Anfang ist nicht mehr viel zu sehen

Gleich in seinem ersten Spiel gegen den FC Zürich erzielte Renato Veiga ein direktes Freistosstor. Seither stand der 20-Jährige in der Super League immer über die vollen 90 Minuten auf dem Platz – von seiner Gelbsperre abgesehen. Obwohl er in dieser Saison zu den Spielern des FC Basel mit den meisten Einsatzzeiten gehört, lässt seine Leistung zu wünschen übrig. Die «Basler Zeitung» gibt ihm in der Einzelkritik für das Spiel gegen GC nur die genügende Note 4. «Mehr Umsicht und weniger Eigensinn» würden ihm guttun. Beispiel: Statt bei einem Freistoss zu passen, versucht er sich aus 30 Metern mit einem Direktschuss, der dann viel zu hoch gerät. Veiga zeigt immer wieder gute Ansätze, kann sie aber nicht umsetzen. Seine hohe Einsatzzeit ist sicherlich unter anderem auf die vielen verletzungsbedingten Ausfälle beim FCB zurückzuführen.

Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert
Bild: Renato Veiga scheiterte im strömenden Regen am gegnerischen Torhüter. Quelle: Rotblau

Mohamed Drägers Kampf um einen Stammplatz

Unter Schultz und Vogel war Mohamed Dräger unumstrittener Stammspieler und stand sechs von sieben Mal in der Startelf. Doch unter Celestini wurde der Kampf um die Position des rechten Verteidigers wieder offener. In den letzten beiden Spielen gegen Lugano und GC erhielt Kevin Rüegg den Vorzug vor Dräger. Da Dräger zudem das Spiel gegen seinen Ex-Klub Luzern wegen eines Muskelfaserrisses verpasste und zu Beginn der Rückrunde voraussichtlich mit Tunesien am Afrika-Cup teilnimmt, wird sich der 27-Jährige nach seiner Rückkehr wohl erst wieder in die Startformation kämpfen müssen.

Welche FCB-Spieler unter Fabio Celestini profitieren und wer hadert
Bild: Mohamed Dräger kämpft um einen Stammplatz. Quelle: Rotblau

Dieser Artikel stammt von der Rotblau-App. Baseljetzt und Rotblau arbeiten beim Thema FC Basel zusammen und tauschen regelmässig Texte, Bilder und Videos aus. Mehr Informationen dazu findest du hier.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.