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Celestini erklärt Rezept: «Wir haben daran gearbeitet, eine Mannschaft zu sein»

27.11.2023 06:31 - update 27.11.2023 11:33
Florian Metzger

Florian Metzger

Der überzeugende 2:0-Heimsieg gegen St. Gallen lässt die Fans hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Doch woher kommt die plötzliche Leistungssteigerung? Die Beteiligten geben nach dem Spiel erste Antworten.

Nach dem Schlusspfiff wird deutlich, wie wichtig dieser Sieg für den FCB ist. Das Stadion tobt. Die Spieler fallen sich in die Arme. Trainer Fabio Celestini feuert der Muttenzerkurve beim Verlassen des Platzes mit einer geballten Faust ein. Die Dankesrunde der Spieler kann endlich länger dauern.

Nach den vielen schwierigen Wochen dürfen sie diesen Moment genießen. Sie haben es sich mit einer guten Leistung verdient. Auch wenn der Weg in besseres Fahrwasser noch weit ist. Immerhin hat der FCB am Sonntag etwas geschafft, was er schon lange nicht mehr geschafft hat. Ein Meisterschaftsspiel ohne Gegentor. Kein Aprilscherz: Das gab es letztmals vor 23 Meisterschaftsspielen am 1. April (2:0-Heimsieg gegen Winterthur).

«St. Gallen wirkte ideenlos»

Damit setzt sich der positive Trend unter Celestini fort. Der 2:0-Sieg gegen die Ostschweizer ist verdient und das perfekte Geschenk für Fabian Frei. Der Captain ist nun alleiniger Rekordhalter. Kein anderer Spieler hat so viele Spiele in der Super League bestritten wie der 34-Jährige. Damit hat Frei eine weitere Bestmarke erreicht. Dank dem Sieg kann er für einmal nach einem Rekordspiel mit viel Freude in die Interviews nach dem Spiel gehen.

Weder er noch Vizekapitän Taulant Xhaka hätten während des Spiels das Gefühl gehabt, dass es noch einmal eng werden könnte. Oder wie es Xhaka nach dem Spiel formulierte: «Meiner Meinung nach wirkte St. Gallen ideenlos.» Ein Grund für diesen Eindruck dürfte auch die Basler Defensive gewesen sein.

In die Freude über den Sieg mischt sich aber auch eine Portion Ratlosigkeit. Wie kann es sein, dass die gleiche Mannschaft plötzlich ein ganz anderes Gesicht zeigt? Was ist passiert, dass sie plötzlich ein formstarkes St. Gallen völlig verdient mit 2:0 nach Hause schickt?

Selbst die Spieler tun sich schwer mit dieser Frage. «Wenn wir es wüssten, hätten wir es schon früher gemacht. Im Fussball ist es manchmal einfach unerklärlich, warum es plötzlich funktioniert», sagt Frei. Auch Xhaka findet keine schlüssige Antwort: «Es ist schwierig zu erklären. Wir haben heute einfach als Mannschaft gespielt und wollten unbedingt zu Null spielen. So müssen wir weitermachen.»

«Habe jeden Tag Verbesserungen gesehen»

Die Wahl Celestinis als Trainer scheint sich auszuzahlen. Seit der 48-Jährige an der Seitenlinie steht, ist ein Aufwärtstrend zu erkennen, der sich mit dem Sieg nun fortsetzt. Wie bei Xhaka lässt sich auch bei der Antwort des Trainers ein möglicher Grund für die positive Entwicklung ausmachen. «Die Idee oder das Spielsystem sind völlig egal. Wenn du kein Team bist, kannst du nicht gewinnen», sagt Celestini nach dem Spiel.

In seiner noch kurzen Zeit als FCB-Trainer habe er viel getan, um die Spieler zu einer Einheit zu formen. «Aber letztlich müssen es die Spieler umsetzen. Der Wille ist absolut da. Ich habe in diesen drei Wochen jeden Tag eine Verbesserung gesehen», so Celestini. Fortschritte habe er beispielsweise bei der Stimmung in der Kabine, der Zusammenarbeit oder auch der Kommunikation festgestellt.

Dennoch sei es noch ein weiter Weg. «Ich kann jetzt nicht sagen, dass es das perfekte Spiel war. Dafür haben wir auch nicht trainiert. Wir haben in erster Linie daran gearbeitet, eine Mannschaft zu werden», erklärt der Cheftrainer.

Überschwängliche Freude gibt es bei den Baslern aber nicht. Dieser Sieg dürfe nicht überbewertet werden. «Es ist schön, konnten wir die rote Laterne abgeben. Dass wir nicht mehr ganz unten sind, gibt uns sicherlich einen Push. Ich glaube, man kann schon sagen, dass wir mit Fabio auf einem guten Weg sind. Aber wir haben jetzt erstmal nur einen Match gewonnen», so Frei.

Es war bereits der zweite Meisterschaftssieg unter Celestini. Damit hat der Lausanner in seinem dritten Meisterschaftsspiel bereits doppelt so viele Super-League-Spiele gewonnen wie seine beiden Vorgänger zusammen. Diese positive Entwicklung gilt es nun zu bestätigen.

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